Hält Lauch das Gehirn fit? Thüringer Wissenschaftler untersucht positive Wirkung auf Gesundheit und Alterung Thüringer Wissenschaftler untersucht die Rolle des menschlichen Mikrobioms.
Jena/Cork. Forscher sind überzeugt: Lauch essen hält das Gehirn fit. „Es könnte in der Tat einen positiven Effekt haben und das Gehirn länger fit halten“, sagt Ernährungswissenschaftler Marcus Böhme . Wissenschaftlich formuliert, klingt das dann so: „Die Studie zeigte, dass Präbiotika eine neue Strategie zur Förderung eines gesunden Alterns darstellen, indem es die Gehirnfunktion geschützt und die nachteiligen Auswirkungen einer altersbedingten Entzündung im Gehirn vermindert hat, welches einen positiven Einfluss auf die Gedächtnisleistung im Altern haben könnte.“
Der Thüringer Forscher Marcus Böhme untersucht derzeit mit weiteren Kolleginnen und Kollegen am APC Microbiome Institute in Cork ( Irland ), welchen Einfluss Mikroorganismen im Darm auf das Gehirn haben und damit auch, welche Rolle sie bei einem gesunden Alterungsprozess spielen. „Mehr und mehr Studien deuten daraufhin, dass das Darmmikrobiom eine Rolle für Gesundheit und Alterung spielt. Allerdings steckt die Forschung noch in den Kinderschuhen“, sagte er dieser Zeitung.
ZitatJüngste Untersuchungen an mittelalten Mäusen hätten gezeigt, so Böhme gegenüber dieser Zeitung, dass Präbiotika einen positiven Einfluss auf das Gehirn im Alter hätten – bei dem eingesetzten Präbiotika handelt es sich um Inulin, dass wiederum vor allem in Gemüsen wie Lauch oder Chicorée vorkommt. Böhme erklärt, dass die positive Wirkung bei einer relativ hohen Dosis des Präbiotikums eingetreten sei. Bei gesunden Erwachsenen sei diese auch realistisch.
ZitatDie Ernährung um Präbiotika zu ergänzen, das sei ein Ergebnis der Studie, kann bei einer mittelalten Maus die Mikroglia-Aktivierung deutlich in Richtung des Status eines jungen Erwachsenen verschieben. „Mikroglia sind die wichtigsten Immunzellen des Gehirns“, sagt Böhme in einer offiziellen Mitteilung des Institutes vor der Publikation, die heute im Fachjournal „Molecular Psychiatry“ erfolgt.
PSYCHISCHE ERKRANKUNGEN Beginnt eine Essstörung im Darm? Es mehren sich die Hinweise darauf, dass das Immunsystem an der Entstehung von Essstörungen beteiligt sein könnte. Und auch unser Mikrobiom im Darm spielt womöglich eine Rolle.
Als Cynthia Bulik Anfang der 1980er Jahre begann, sich mit Essstörungen zu befassen, prallten das, was sie in der wissenschaftlichen Literatur darüber gelesen hatte, und das, was sie in der Klinik sah, aufeinander. Damals fokussierten sich die Theorien, die Forscher für die Entstehung dieser Erkrankungen hatten, hauptsächlich auf Familiendynamiken und soziokulturelle Faktoren. Doch das erklärte nicht, warum Patienten mit Essstörung trotz gefährlich niedrigen Körpergewichts oft »hyperaktiv waren und sich gut fühlten. Es fing erst an, ihnen schlecht zu gehen, wenn wir sie ernährten«, sagt Bulik, die sowohl an der University of North Carolina als auch am Karolinska-Institut in Schweden tätig ist. »Ich war überzeugt davon, dass etwas Biologisches dahinterstecken musste.«
Inzwischen scheint eine wachsende Anzahl von Studien Buliks Beobachtungen zu bestätigen. Fälle von Personen, deren Essverhalten sich nach verschiedenen Infektionen rapide verändert hat, häufen sich – der erste ereignete sich vor fast einem Jahrhundert. So treten etwa oftmals Symptome von Essstörungen beim so genannten Pediatric Acute-onset Neuropsychiatric Syndrome (PANS) auf, einer neurologischen Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen, die mit plötzlichen Verhaltensänderungen einhergeht und häufig die Folge einer Streptokokkeninfektion ist. Darüber hinaus deckten in den vergangenen Jahren mehrere groß angelegte epidemiologische Untersuchungen, die auf Bevölkerungsdaten aus Skandinavien beruhen, einen Zusammenhang zwischen Essstörungen und Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn, Zöliakie und Typ-1-Diabetes auf.
Nun haben Bulik und ihre Kollegen im Rahmen einer großen Studie herausgefunden, dass auch Infektionen in der Kindheit ein erhöhtes Risiko für Essstörungen bergen. Für die Untersuchung, die sie im Fachmagazin »JAMA Psychiatry« veröffentlichten, untersuchten die Forscher 525 643 Mädchen, die zwischen 1989 und 2006 in Dänemark geboren worden waren. Bei 4240 von ihnen hatten Ärzte eine Essstörung diagnostiziert. (Jungen wurden in der Studie nicht berücksichtigt, weil zu wenige von ihnen an einer Essstörung litten, um eine aussagekräftige Analyse durchzuführen.)
Erst die Infektion, dann die Magersucht Mädchen, die auf Grund einer schweren Infektion ins Krankenhaus eingeliefert worden waren, hatten anschließend ein um 22 Prozent höheres Risiko, eine Magersucht (Anorexia nervosa) zu entwickeln. Das Risiko für eine Bulimie stieg um 35 Prozent und das für andere, nicht näher spezifizierte Essstörungen um 39 Prozent im Vergleich zu Probandinnen, die nicht stationär behandelt werden mussten. Ein ähnlicher Trend zeigte sich im Hinblick auf die Behandlung mit antiinfektiösen Medikamenten wie zum Beispiel Antibiotika: Teilnehmerinnen, die drei oder mehr Rezepte für solche Mittel erhalten hatten, erkrankten später häufiger an Essstörungen als Personen, denen diese seltener verschrieben worden waren. Das Risiko war innerhalb der ersten drei Monate nach der Aufnahme ins Krankenhaus oder dem Einlösen eines entsprechenden Rezepts am größten.
ZitatEssstörungen können das Mikrobiom im Darm verändern Eine andere Möglichkeit ist laut Koautorin Lauren Breithaupt von der Harvard Medical School, dass Störungen im Darmmikrobiom für das veränderte Ernährungsverhalten verantwortlich sind. »Wir wissen, dass Infektionen und Medikamente sich auf die Stabilität der Mikroben in unserem Darm auswirken«, erklärt Breithaupt. »Die Verbindung zwischen Darm und Gehirn, die Darm-Hirn-Achse, ist stark. Dinge, die im Darm passieren, können unser Verhalten über diesen Kommunikationsweg beeinflussen.«
Essstörungen können das Mikrobiom im Darm verändern. 2015 entdeckten Bulik und ihre Kollegen, dass im Verdauungstrakt von Menschen mit Anorexia nervosa deutlich weniger verschiedene Mikroorganismen zu finden sind als bei gesunden Personen. Auch nach der Behandlung der Krankheit nahm die Mikrobenvielfalt der Betroffenen nur teilweise wieder zu. Eine Hypothese ist, so Bulik, dass bei Anorexiepatienten genau jene Bakterien überleben, die sich in einer nährstoff- und energiearmen Umgebung besonders wohl fühlen.
Ein Teufelskreis im Darm? Wenn dies tatsächlich der Fall sein sollte, dann könnte die Anwesenheit dieser Mikroorganismen dazu führen, dass sich die Krankheit am Ende selbst aufrechterhält – weil die Mikroben womöglich gefährdet wären, wenn die Betroffenen wieder zu einer gesunden Ernährung zurückkehren würden. »Wenn wir Patienten im Krankenhaus aufgepäppelt haben, dann passiert es oft, dass sie nach der Entlassung direkt wieder abnehmen«, so Bulik. »Meistens lässt sich das mit psychologischen Mechanismen erklären – aber was ist, wenn es irgendwie auch mit den Bakterien zusammenhängt?«
Auch in Mozzarella: Gängiger Farbstoff E171 zerstört die Darmflora
Entzündliche Krankheiten bis hin zu Krebs
Schon länger steht E171 im Verdacht, Krebs auslösen zu können. Forschern der University of Sydney School of Medicine gelang es nun zu belegen, dass Titandioxid mit Bakterien im Darm interagiert und einige ihrer Funktionen beeinträchtigt, wodurch entzündliche Krankheiten bis hin zu Krebs entstehen können. Die Ergebnisse erschienen jüngst im Fachblatt „Frontiers in Nutrition“.
Unerwünschter Biofilm entsteht
Die Forscher untersuchten die Auswirkungen von Titandioxid auf die Darmgesundheit bei Mäusen. Es zeigte sich, dass die Partikel nicht nur die Zusammensetzung der Darmmikrobiota verändern, sondern auch die Bakterienaktivität beeinflussen und einen unerwünschten Biofilm entstehen lassen. Dabei handelt es sich um Bakterien, die zusammenkleben und unter dem Verdacht stehen, Darmkrebs auszulösen, wie Macia erläutert.
„Das Darmmikrobiom wird zunehmend als Hüter unserer Gesundheit erkannt. Alle Änderungen seiner Funktion haben Einfluss auf die allgemeine Gesundheit“, resümiert Chrzanowski. Es gebe nun ausreichend Hinweise darauf, dass die kontinuierliche Exposition gegenüber Nanopartikeln einen Einfluss auf die Zusammensetzung der Darmflora hat. Dies könne zu Entzündungen im Darm führen und Darmkrebs begünstigen, so der Experte.
Frankreich reagiert – Deutschland wartet ab
Die Universität Zürich hat bereits in einer Studie aus dem Jahr 2017 darauf hingewiesen, dass E171 Darmentzündungen verstärken kann. „Aufgrund unserer Ergebnisse sollten Patienten mit einer Störung der Darmbarriere, wie sie bei Darmentzündungen auftritt, auf Titandioxid-haltige Nahrungsmittel verzichten“, rät der Studienleiter Professor Gerhard Rogler. Frankreich hat auf die potenzielle Gefahr von E171 bereits reagiert und will ab 01. Januar 2020 den Zusatzstoff für die Lebensmittelherstellung verbieten. In Deutschland gilt Titandioxid weiterhin als ungefährlich. (vb)
#128 Das hab ich mir schon gedacht. Ein Nahrungsüberangebot kann nicht gut sein, nicht nur für die Darmbakterien. Aber in dem Artikel ist mir nicht ganz klar, wieso die Bakterien von den Stoffwechselprodukten des Wirts leben. Sie leben schon vom "Nahungsinput", oder?
Ob es nun Fasten sein muss oder ein reduzierter bzw. ausbalancierter "Intake", sei dahingestellt.
Warum Sauerkraut und Co so gesund sind Milchsäurebakterien interagieren mit dem Immunsystem – deshalb sind fermentierte Lebensmittel gesundheitsfördernd, zeigt eine Studie
Zitat Milchsäurebakterien sind gut für den Körper und spielen für unsere Gesundheit eine zentrale Rolle. Warum das so ist, war bislang weitgehend unerforscht. Wissenschafter der Universität Leipzig haben nun herausgefunden, dass Menschen und Menschenaffen auf ihren Zellen einen Rezeptor besitzen, der durch Signale von Bakterien aktiviert wird, die in fermentierten Lebensmitteln vorkommen. Die Studie liefert damit neue Einblicke in die evolutionäre Dynamik zwischen Mikroben und dem Immunsystem. Milchsäurebakterien, die Milch in Joghurt und Kohl in Sauerkraut verwandeln, haben eine gesundheitsfördernde Wirkung auf den menschlichen Organismus. Sie werden entweder mit fermentierter Nahrung aufgenommen oder besiedeln den Darm dauerhaft. Leipziger Wissenschafter belegten nun erstmals die molekularen Mechanismen, wie Milchsäurebakterien mit unserem Körper interagieren.
Rezeptoren im Darm Zunächst untersuchten die Forscher Proteine auf der Oberfläche von Zellen, die Hydroxycarboxylsäure(HCA)-Rezeptoren genannt werden. Die meisten Säugetiere haben zwei Arten dieses Rezeptors, nur bei Menschen und Menschenaffen gibt es einen dritten, den HCA3. "Wir haben evolutionäre, pharmakologische, immunologische und analytische Methoden kombiniert und untersucht, warum dieser Rezeptor uns während der Evolution erhalten geblieben ist", so die Studienleiterin Claudia Stäubert vom Rudolf-Schönheimer-Institut für Biochemie der Medizinischen Fakultät. Unsere menschlichen Vorfahren lebten zu einer Zeit großer Veränderungen auf der Erde, welche auch ihren Lebensraum und damit das Nahrungsangebot beeinflussten. Diese führten zu einem neuen Lebensstil, der dadurch gekennzeichnet war, dass weniger frisches Obst verfügbar war und mehr herabgefallene fermentierte Früchte gegessen werden mussten. In diesem Szenario stellte der Rezeptor HCA3 möglicherweise einen entscheidenden Vorteil dar. "Wir haben im Zuge dieser Studie entdeckt, dass eine Substanz, die in hohen Konzentrationen in fermentierter Nahrung wie Sauerkraut vorkommt, den Rezeptor HCA3 aktiviert und so die Funktion des menschlichen Immunsystems beeinflusst", so Stäubert. Die Wissenschafter um Stäubert belegen mit ihrer Studie, dass nach dem Genuss von Sauerkraut Konzentrationen einer Substanz namens D-Phenylmilchsäure im Blut nachgewiesen werden können, die ausreichen, um den Rezeptor HCA3 zu stimulieren. "Unsere evolutionären und funktionellen Analysen stützen die Hypothese, dass dieser Rezeptor in Menschen und großen Menschenaffen während der Evolution als neues Signalsystem erhalten geblieben ist, um Funktionen des Immunsystems anzusprechen", resümiert sie.
Neuer Ansatz gegen Reizdarm Die neu entdeckte Substanz D-Phenylmilchsäure teilt dem Immunsystem und den Fettzellen über den Rezeptor mit, dass zum einen Fremdstoffe und zum anderen Energie in den Körper gelangt sind. "Unzählige Studien zeigen positive Effekte auf, die durch Milchsäurebakterien und fermentierte Nahrungsmittel vermittelt werden. Wir sind überzeugt davon, dass der HCA3 für einige dieser Effekte verantwortlich sein muss", sagt Stäubert.
Langstreckenlauf: Mehr Ausdauer durch Darmbakterien Bestimmte Bakterien im Darm von Langstreckenläufern verwandeln ein unerwünschtes Abbauprodukt in energiereiche Nährstoffe. Das macht ausdauernder - zumindest Mäuse.
ZitatEin Darmbakterium scheint Langstreckenläufern zu helfen, eine zusätzliche Energiequelle zu erschließen. Das folgert ein Team um Aleksandar Kostic vom Joslin Diabetes Center und der Harvard Medical School in Boston aus Analysen der im Verdauungstrakt von Langstreckenläufern lebenden Mikroorganismen: Wie die Gruppe in »Nature Medicine« schreibt, haben Läufer besonders nach einem Wettkampf mehr Milchsäure verzehrende Bakterien der Gattung Veillonella in ihrem Darm. Deren Umwandlung von Milchsäure in kurzkettige Fettsäuren wie Propionsäure könnte den Sportlern zusätzliche Energie liefern. Zumindest bei Mäusen verbesserte sich die sportliche Ausdauer durch Verabreichung der Bakterien tatsächlich, berichtet das Forscherteam.
Kostic und sein Team untersuchten Stuhlproben von 15 Teilnehmern des Boston Marathon sowie 87 anderer Ausdauersportler. Das Ergebnis: Alle hatten nach ihren Wettkämpfen mehr Milchsäure verdauende Veillonella-Bakterien in ihrem Darm als zuvor. Milchsäure ist ein bekanntes Problem beim Ausdauersport. Sie bildet sich im Körper, wenn unsere Muskeln schneller Energie verbrauchen, als wir ihnen Sauerstoff zuführen – kurz: wenn wir zu schnell laufen. Sie ist ein unerwünschtes Endprodukt, denn ihre Bildung liefert weniger Energie. Außerdem macht sie die Muskeln sauer und verursacht Schmerzen beim Laufen. Die Bakterien im Darm von Ausdauersportlern haben sich offenbar darauf spezialisiert, diesen Stoff als Energieträger zu nutzen – und liefern möglicherweise zusätzliche Energie.
Um herauszufinden, ob die Bakterien eine ausdauersteigernde Wirkung auf ihre Gastgeber haben, verfütterte das Forscherteam den aus einem Marathonläufer isolierten Stamm Veillonella atypica an Mäuse und ließ sie danach in einem Laufrad laufen. Tatsächlich konnten die »gedopten« Mäuse im Schnitt 13 Prozent länger laufen. Um zu testen, ob dies wirklich am Umwandlungsprodukt der Milchsäure liegen könnte, flößte das Forscherteam den Mäusen statt der Bakterien Propionsäure in den Darm ein – mit demselben Ergebnis.
Ist mütterlicher Süßstoff-Konsum schlecht fürs Baby? Kontakt mit Zuckerersatzstoffen über Plazenta und Muttermilch verändert die Darmflora Schädlicher Zuckerersatz: Künstliche Süßstoffe können über Plazenta und Muttermilch auch in den Körper von Ungeborenen und Babys gelangen – mit spürbaren Folgen. Wie Versuche mit Mäusen enthüllen, beeinflusst der frühe Kontakt mit Zuckerersatzstoffen wie Sucralose und Acesulfam-K den Stoffwechsel und die Darmflora des Nachwuchses. Diese Veränderungen scheinen unter anderem die Leberfunktion zu beeinträchtigen und Diabetes fördern zu können.
Künstliche Süßstoffe galten ursprünglich als die gesunde Alternative zum kalorienhaltigen Zucker. Doch inzwischen geraten sie zunehmend ins Zwielicht. So zeigen Studien, dass die Zuckerersatzstoffe den Appetit steigern und damit erst recht zu Übergewicht führen können. Zudem gibt es sogar Hinweise darauf, dass Süßstoffe wie Aspartam, Saccharin oder Sucralose die Darmflora und den Stoffwechsel verändern – und damit Erkrankungen wie Diabetes fördern.
ZitatAuf die Dosis kommt es an Was bedeuten diese Ergebnisse nun für werdende und stillende Mütter – sollten sie gar keine künstlichen Süßstoffe zu sich nehmen? „Unsere Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Effekt der Zuckerersatzstoffe stark von der Dosis abhängt“, konstatiert das Forscherteam. So waren die metabolischen Veränderungen in der Gruppe mit der doppelten Süßstoffdosis deutlich ausgeprägter.
Andere beobachtete Effekte wie ein geringeres Gewicht oder ein erhöhter Nüchternblutzucker wurden überhaupt erst in dieser Gruppe sichtbar. Die Veränderungen der Darmflora waren jedoch schon bei der moderaten Einnahme drastisch, wie die Wissenschaftler erklären. Auch wenn die Ergebnisse aus dem Tierversuch erst noch in Studien mit Menschen bestätigt werden müssen, raten sie Müttern daher dazu, den Konsum der süßen Substanzen zumindest zu reduzieren.
„Entscheidendes Entwicklungsstadium“ Das Problem dabei: Künstliche Süßstoffe sind im Alltag nur schwer zu vermeiden. Denn sie stecken nicht nur in zahlreichen Lebensmitteln, sondern sogar in Zahnpasta und Mundspülungen. Oft verstecken sich die Zuckerersatzstoffe dabei hinter für den Laien unverständlichen E-Nummern und die genaue Menge ist in den Produkten meist gar nicht angegeben.
„Die perinatale Phase ist ein entscheidendes Entwicklungsstadium in Bezug auf die Darmflora und andere wichtige Systeme – sowohl bei Mäusen als auch beim Menschen. Die potenziell schädlichen Einflüsse früher Süßstoffexposition müssen daher in Zukunft weiter erforscht werden“, schließt Olivier-Van Stichelens Kollege John Hanover.
Kurzer Kommentar: 1. Es geht einfach nicht daraus hervor, worin genau denn nun die "gesundheitsfördenden" Effekte (was ist das überhaupt?) bestehen. 2. Marathon halte ich nicht für gut für A-A. Hat man die Probleme mit der Milchsäure erst garnicht. 3. man nimmt keinen Süßstoff.
Studie zur Darmflora Wie ein Bakterium beim Abnehmen helfen könnte Übergewicht ist Kopfsache, hieß es früher. Heute wissen Forscher, dass auch der Darm eine wichtige Rolle spielt. Vor allem bestimmte Bakterien beeinflussen offenbar das Gewicht - eine neue Studie macht Hoffnung.
ZitatAkkermansia muciniphila - ein Zauberspruch? Nein, hinter dem kryptischen Namen verbirgt sich ein Bakterium, das im Darm für die Neubildung der Schleimhaut verantwortlich ist. Wissenschaftler vermuten bereits seit Längerem, dass es sich positiv auf das Darmimmunsystem auswirkt. Nun haben belgische Forscher herausgefunden: A. muciniphila beeinflusst vermutlich auch unser Gewicht.
Die Darmflora, auch Mikrobiom genannt, bezeichnet die Gesamtheit aller Bakterien, die im Darm leben. Leidet der Mensch an bestimmten Stoffwechselstörungen, Darmkrankheiten oder Übergewicht, verändert sich das Mikrobiom. Im Fall von Adipositas- und Diabetes-Patienten verringert sich Experten zufolge dabei die Menge der A. muciniphila-Bakterien im Darm. Schrumpft die Darmschleimhaut, ist die Darmwand weniger geschützt und das Risiko für Entzündungen steigt.
Bakterium gegen Adipositas und Diabetes Das belgische Forscherteam der Katholischen Universität in Louvaine hat jetzt untersucht, wie sich das Bakterium unter anderem auf den Fettstoffwechsel und das Gewicht auswirkt. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler im Fachblatt "Nature Medicine" veröffentlicht. Es ist die erste Studie, bei der es um sogenannte "neue" Probiotika geht. "Alte" Probiotika gibt es schon seit Längerem zu kaufen, beispielsweise als Nahrungsergänzungsmittel. "Damit ist die Studie in diesem Bereich eine Meilensteinstudie", sagt Till Strowig, Forscher am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, der nicht an der Untersuchung beteiligt war.
An der Pilotstudie nahmen 40 übergewichtige bis adipöse Patienten mit einer sogenannten Insulinresistenz teil. Bei ihnen entfaltet das Insulin nicht mehr die gewünschte Wirkung, wodurch die Zellen nicht mehr ausreichend Zucker aus dem Blut aufnehmen können. Zudem litten die Testpersonen unter Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Fettleibigkeit.
Für die Untersuchung wurden die Probanden in drei Gruppen eingeteilt: Der ersten Gruppe verabreichten die Forscher abgetötete A. muciniphila, der zweiten lebende A. municiphila und die letzte Kontrollgruppe erhielt ein Placebo. Weder Teilnehmer noch Wissenschaftler wussten, wer welches Präparat erhielt. Während der Untersuchung sollten die Teilnehmer ihre bisherigen Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten beibehalten. Die Behandlung dauerte drei Monate.
Meilenstein der Mikrobiom-Forschung Tatsächlich verbesserten sich mit dem Bakterium der Stoffwechsel und das Körpergewicht der Teilnehmer - ganz ohne zusätzliche Diät. Damit bestätigt die aktuelle Pilotstudie vorausgegangene Experimente an Mäusen, bei denen A. muciniphila die Entwicklung von Adipositas und Typ 2-Diabetes verhinderte. In erster Linie profitierten jene Patienten, denen abgestorbene Bakterien verabreicht worden waren. Der Studie zufolge verloren einige Testpersonen etwas mehr als zwei Kilo ihres Körpergewichts, auch die Fettmasse war im Vergleich zum Ausgangswert um etwas mehr als ein Kilo zurückgegangen. Zudem hatten sich die Leberwerte verbessert. Nebenwirkungen konnten die Forscher nicht beobachten.
Weiß jemand hier ob es auch Bakterienarten für den Darm gibt, die eine Gewichtszunahme unterstützen? Hintergrund ist, dass ich Schwierigkeiten habe trotz meines Sportprogramms das Gewicht zu halten. Mein langjähriges Normalgewcht war immer um die 70kg; im Sommerhalbjahr geht es seit einigen Jahren um bis zu 5kg runter, obwohl ich mich bemühe gut und reichlich zu essen (keine besonderen Diäten, aber wenig Fleisch, keine Wurst, dafür mehr Fisch, kaum Milch).
#134: Appetit habe ich (esse etwa doppelt soviel wie meine Frau, und oft mehr als es der Appetit verlangt).
Das mit den Muckis beherzige ich schon lange, viel Sport seit Jahrzehnten, Krafttraining seit 2016, etwa 5 Einheiten/Woche, davon 2 mal Kraft. Nach dem Training nehme ich meistens zus. einen Eiweißdrink zu mir. Früher habe ich im Marathontraining schon mal 2 KG verloren, mit bis zu 100km Lauftraining/Woche in Spitzenzeiten. Solche intensiven Sachen mache ich seit dem 62ten nicht mehr; trotzdem jetzt der stärkere Gewichtsrückgang mit 75+. Eine Schilddrüsenüberfunktion liegt nicht vor, auch keine Colitis o.ä. Habe bislang keine Erklärung.
bei und nach! den Mahlzeiten Ruhe ... nachher (entgegen der Allgemein-Regel) ein wenig trinken ... Fett und KH kombinieren (wenn man's gut verträgt) ... reine Proteine* extra ... nicht zu scharf und nicht zu bitter (in dem Fall eher zu Beginn der Mahlzeit) ... dann Richtung sauer, salzig, süß ... nährende Substanzen (Linsen* gehen trotzdem, "Kleb"-Reis, gekochten Haferbrei, Datteln ...) Hauptmahlzeit zw. 10 und 14 ... Mittags (und im Sommer) sind Pitta sind Agni (Verdauungskraft) am stärksten ... (bei jedem) Zeit für Rohkost-Anteile ... sonst lieber warm essen .. ruhig morgens und am frühen Abend (bis 18h ... ev. warme Gewürz((Kardamom ...))-Milch mit Melasse und Ghee, wer's mag) eine Kleinigkeit genießen ... Triphala ...
ab 60 erhöht sich Vata bei jeder Ausgangs-Konstitution.
wer abnehmen will, macht's umgekehrt und ein wenig anders ...
wie immer, keine therapeutischen Ratschläge, nur was zum Tasten und Ausprobieren ...
Na, gerade dann brauchst Kapha ... Kapha und Vata sind kalt, Pitta verabschiedet sich auch mit der Zeit ... also etwas "würzige Wärme"/nicht Hitze* ... Ruhe ... Flüssigkeit ... Substanz ... und nix übertreiben!
*wenn schon, (in diesem "Fall") lieber Dampfbad statt Sauna
100 Millionen Mikroben in einem Apfel Bakteriengemeinschaft im Obst unterscheidet sich je nach Anbaumethode Bakterienreicher Snack: Über 100 Millionen Bakterien stecken in einem einzigen Apfel – der Großteil davon im Kerngehäuse, wie eine Studie zeigt. Diese Mikroben können unsere Darmflora und damit unsere Gesundheit beeinflussen. Wie gut uns der Bakteriensnack tut, hängt allerdings von der Anbaumethode ab. So scheinen Bio-Äpfel eine ausgewogenere Mikrobengemeinschaft zu beherbergen und insgesamt mehr nützliche Bakterien zu enthalten als konventionelles Obst.
„An apple a day keeps the doctor away“ heißt es in einem englischen Sprichwort – und da ist tatsächlich etwas dran. Denn in Äpfeln stecken viele Vitamine, Spurenelemente, Mineral- und Ballaststoffe, die gut für unsere Gesundheit sind. Durch die in ihnen enthaltenen Pektine sollen die Früchte sogar schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen können, wie Studien nahelegen.
Ein Bissen Bakterien Doch das ist noch nicht alles: Neben Vitaminen und Co nehmen wir mit jedem Apfel auch Bakterien auf. „Rohes Obst und Gemüse sind eine wichtige Quelle nützlicher Darmmikroben„, erklärt Gabriele Berg von der Technischen Universität Graz. Doch wie viele und welche Bakterien stecken eigentlich genau in dem Obst? „Während ihr Pilzgehalt bereits kartiert worden ist, ist über die Bakterien in Äpfeln bisher nur wenig bekannt“, sagt die Biologin.
Um dies zu ändern, haben Berg und ihre Kollegen das Mikrobiom des Apfels nun genauer unter die Lupe genommen. Dabei analysierten sie exemplarisch die Sorte „Arlet“ und untersuchten die unterschiedlichen Komponenten der Frucht wie Stiel, Schale, Kerne und Fruchtfleisch jeweils einzeln. Außerdem verglichen sie konventionell angebaute Äpfel mit der Bio-Variante.
ZitatBio punktet Wie nützlich aber sind die Bakterien aus dem Obst überhaupt – fördern sie tatsächlich eine gesunde Darmflora oder schaden sie uns womöglich sogar eher? Wie gut das Apfelmikrobiom für unsere Gesundheit ist, das hängt offenbar von der Anbaumethode ab. So ergaben die Analysen: Bio-Äpfel beherbergen eine weitaus vielfältigere und ausgewogenere Bakteriengemeinschaft als ihr konventionelles Pendant.
Nach Ansicht der Forscher könnten ökologisch angebaute Äpfel daher die Verschiebung der Darmflora-Zusammensetzung zugunsten einzelner weniger Spezies verhindern und so auch der Ausbreitung krankmachender Bakterienarten vorbeugen.
Mehr nützliche Mikroben Doch nicht nur in Sachen Vielfalt punkten die Bio-Äpfel: Sie scheinen tatsächlich auch mehr nützliche und weniger schädliche Bakterien zu enthalten als konventionelles Obst. „Escherichia-Shigella, eine Gruppe von Bakterien, zu der auch bekannte Krankheitserreger gehören, war in den meisten konventionellen Apfelproben zu finden, aber in keinem der Bio-Äpfel. Für die für ihre probiotische Wirkung bekannten Lactobazillen war das Gegenteil der Fall“, berichtet Berg.
Daneben hat das Öko-Obst womöglich auch einen Geschmacksvorteil. Denn Berg und ihre Kollegen stellten fest, dass sogenannte Methylobakterien bei Bio-Äpfeln deutlich zahlreicher vorhanden waren. Diese Mikroben sind dafür bekannt, bei Erdbeeren die Biosynthese von Aromastoffen zu verstärken – ähnliches könnten die Keime auch bei Äpfeln bewirken.
Ich teste gerade Proflora Darm von Tetesept. Der darin enthaltene Lactobacillus rhamnosus soll positive Wirkung bei Birkenpollenallergie haben. Davon bin ich betroffen.
Mit kleinen, leicht umzusetzenden Tipps können Sie im Alltag Einiges tun, um Ihren Darm positiv zu beeinflussen:
Zitat 1. Antibiotika schädigen die Darmflora. Nehmen Sie diese daher nur, wenn eine Einnahme zwingend notwendig ist.
2. Sie sollten Ballaststoffe in Form von Wurzel- und Zwiebelgemüse, Haferflocken und Hülsenfrüchten zu sich nehmen.
3. Verzichten Sie auf desinfizierende Haushaltsreiniger. Denn je hygienischer die Umgebung, desto häufiger treten Allergien und Asthma auf, die unsere Darmflora schwächer werden lassen.
4. Bleiben Sie in Bewegung. Regelmäßiges Gehen und Treppensteigen im Alltag können schon reichen um eine Veränderung im Darm zu bewirken.
5. Vermeiden Sie negativen Stress. Stresshormone können die Darmzellen direkt schädigen. Klingt oft leichter gesagt als getan, jedoch kann regelmäßiges Meditieren helfen um zur Ruhe zu kommen und Stresssituationen gestärkter zu begegnen.
6. Eine gesunde ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung kann Wunder bewirken. Versuchen Sie die folgenden Lebensmittel in Ihren Speiseplan aufzunehmen, um die Darmflora auch langfristig positiv zu unterstützen. So schaffen Sie günstige Bedingungen für die Entwicklung einzelner guter Bakterien. -Gemüse wie Chicorée, Artischocken, Knoblauch, Wurzel- und Zwiebelgemüse, Spargel, Tomaten, Pastinaken, Bohnen, Erbsen oder Schwarzwurzeln -Gertreide wie Roggen, Hafer und Hirse -Kartoffeln und Vollkornreis -Äpfel und Bananen
7. Kochen Sie häufiger selbst mit gesunden und unverarbeiteten Zutaten, diese liefern viele Vitamine und Nährstoffe. Sie wissen ganz genau, was in Ihrem Essen enthalten ist und sparen sich schädigende Zusatzstoffe (Konservierungsstoffe, Süßstoff, Emulgatoren), die der Darmflora schaden können.
8. Intervallfasten: Studien zeigen, dass das Fasten die Bakterienvielfalt des Darm (des Mikrobioms) erhöht und die Stoffwechselparameter in unseren Organen und Geweben beeindruckend verbessern kann
Gesunde Gaumenfreude: Rotwein schmeckt auch dem Darm Forscher schreiben dem roten Rebensaft eine positive Wirkung auf das Mikrobiom zu. Die Studie hat Potenzial.
ZitatSchon in der Antike galt Rotwein als Medizin. Hippokrates verabreichte ihn gegen Magen-Darm-Beschwerden. Im Römischen Reich wurde Rotwein täglich getrunken – gegen Krankheiten, Falten und unschöne Gedanken.
Moderne Forschungen deuten auf die wünschenswerte Wirkung des abendlichen Achterls auf die Gefäße – und damit auf die Herzgesundheit – hin. Auch das Risiko an Krebs und Demenz zu erkranken soll der vergorene Traubensaft senken, den Blutzucker regulieren und verjüngend wirken. Kanadische Forscher verkündeten vor vier Jahren sogar, dass ein Glas Rotwein so gut sei, wie eine Stunde Sport.
Freund des Mikrobioms Neuestes Postulat: Rotwein ist gut für den Darm. Die These stammt von Forschern des King's College London. Sie nahmen die Wirkung von Bier, Cider (Apfelwein), Rotwein, Weißwein und Spirituosen auf das Darm-Mikrobiom (Gesamtheit aller Mikroorganismen im Darm) von knapp 1.000 weiblichen Zwillingen aus Großbritannien, den USA und den Niederlanden unter die Lupe. Die Bakterienbesiedlung des Darms der Rotweintrinkerinnen war im Vergleich zu jener der Nicht-Rotweintrinkerinnen vielfältiger.
Aus anderen Studien weiß man wiederum: Je artenreicher die Bakterienzusammensetzung im Darm, desto gesünder der Mensch. Die Forscher stellten auch fest, dass Rotweintrinkerinnen seltener fettleibig waren und weniger häufig erhöhte Cholesterinwerte hatten. Beim Konsum anderer Alkoholika zeigte sich dieser Effekt nicht.
Gesunde Polyphenole Die Wissenschafter rund um Mikrobiologin und Studienleiterin Caroline Le Roy vom King's College London machen die im Rotwein enthaltenen Pflanzenstoffe für die Wirkung verantwortlich. Tatsächlich haben sogenannte Polyphenole eine schützende Wirkung auf den Organismus und dienen Darmbakterien als Energiequelle, wie Ernährungswissenschafterin Sabine Bisovsky erklärt. "Unsere guten Darmbakterien lieben Polyphenole regelrecht", sagt die Expertin. Sie würden das Wachstum erwünschter Keime im Darm fördern und damit die Entwicklung schädlicher Mikroorganismen hemmen.
ZitatKurt Widhalm, Präsident des Österreichischen Akademischen Institutes für Ernährungsmedizin (ÖAIE), sieht in der Untersuchung einen "sehr interessanten Ansatz". "Der Polyphenolgehalt im Rotwein konnte bereits in anderen Studien mit schützenden Wirkungsweisen in Verbindung gebracht werden, etwa bei Herz- und Kreislauferkrankungen. Der Effekt auf den menschlichen Darm ist allerdings neu."
Die ganze gesunde und ausgewogene Ernährung bringt wesentlich weniger wenn man sich nicht entsprechend bewegt. Die Bewegung bringt weniger wenn man sich nicht entsprechend ernährt. Das wussten die Ärzte schon vor Urzeiten nur glauben tut es keiner mehr.
Zitat von Hardy im Beitrag #143Die ganze gesunde und ausgewogene Ernährung bringt wesentlich weniger wenn man sich nicht entsprechend bewegt. Die Bewegung bringt weniger wenn man sich nicht entsprechend ernährt. Das wussten die Ärzte schon vor Urzeiten nur glauben tut es keiner mehr.
Und damit beides eine optimale Wirkung entfallten kann, muss der Verdauungstrakt/Darm und die Atemwege/Lunge, mit einem gesunden, sowie vielfälltigen und Mikrobiom besiedelt sein.
Um das zu gewehrleisten, muss man den Bakterien nicht nur passende Nahrung und Bedingungen bieten, sondern auch die Gelegenheit geben, dass sie einen besiedeln können!
Vielleicht, ist ja auch einer der Gründe dafür, dass soziale Isolation der Gesundheit schadet, dass man so daran gehindert wird, mit anderen gesunden Menschen, vorteilhafte Mikroben auszutauschen?
Woher weiss ich denn, dass die anderen vorteilhafte Darmbakterien für mich haben? Reicht es denn, unter die Leute zu gehen? Oder ist intensiverer Kontakt notwendig? Und ob die anderen immer gesund sind?
Oder ob die Bakterien von einem Hund gut für mich sind? Hab keinen, keine Ahnung.
Übrigens, die 327 m find ich lustig! Also da muss ich fahren, so nahe ist kein Bauernhof.
Rein persönlich denke iich, dass sich die Bakterien an die Nahrung anpassen. Mit wenig und ausgesuchter Nahrung hat man auch die richtigen Bakterien. Am besten, man spürt sie nicht. Das gesamte Ver- und Entsorgungssystem soll lautlos arbeiten.
ZitatMit den Jahren altert das Darmmikrobiom und das lässt sich messen: Die Darmflora verliert ihre Vielfalt. Vor allem Stämme mit gesundheitsförderlichen Wirkungen gehen verloren und alterungsbeschleunigende Entzündungskeime machen sich breit. Anti-Aging Maßnahmen sollten deshalb auch die Darmflora berücksichtigen.
„Altes“ Mikrobiom fördert Entzündungen Wer bei Anti-Aging nur auf Kosmetik setzt, lässt einen wichtigen Aspekt außer Acht. Denn wenn unser Mikrobiom in die Jahre kommt, fehlen uns zahlreiche Stoffwechselprodukte, die das Altern verzögern können. Menschen mit einem „alten“ Mikrobiom mangelt es oft an Milchsäurebakterien (Lactobacillus) und Bifidobakterien. Gleichzeitig breiten sich Keime aus, die Entzündungen fördern. Inzwischen gilt es als sicher, dass selbst die leichten Entzündungen im gesamten Organismus viel Schaden anrichten und Alterungsvorgänge beschleunigen können. Man bringt sie in Verbindung mit Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder geistigem Abbau. Auch die Haut wird dadurch schneller faltig. Wissenschaftler haben für dieses Phänomen das Kunstwort „Inflammaging“ konstruiert. Es besteht aus den englischen Begriffen für Entzündung – „inflammation“ – und Alterung – »aging«. Zu den Keimen, die Entzündungen fördern können, zählen unter anderem Proteobakterien, E. coli, Citrobacter, Enterobacter, Klebsiella und Pseudomas-Keime. Diese Keime können mit einem Darmgesundheits-Status-Test überprüft werden.
Bifidobakterien und Akkermansia halten jung Doch wer fit alt wird, verdankt das zu einem gewissen Teil auch einem jung gebliebenen Mikrobiom. Hochbetagte Menschen um die 100 Jahre haben ein deutlich vielfältigeres Mikrobiom, als wesentlich jüngere, aber gebrechlichere Senioren. Typisch für die „Anti-Aging“ Darmflora der 100-Jährigen waren auffallend viele Bifidobakterien und Keime der Gruppe Akkermansia muciniphilia. Akkermansia muciniphilia ist ein wichtiges Anti-Aging Bakterium, da es die Darmschleimhaut schützt und die Darmbarriere stärkt. Ist es in ausreichender Zahl vorhanden, sinkt das Risiko für Übergewicht und Zuckerkrankheit und Entzündungen gehen zurück. Diese Keime können mit einem Darmschleimhautschutz-Test getestet werden.
ZitatBifidobakterien und Akkermansia gezielt unterstützen Das junge Mikrobiom ist – neben anderen Befunden – vor allem durch eine hohe Zahl an Bifidobakterien und dem Schleimhautschützer Akkermansia gekennzeichnet. Deren Zahl lässt sich gezielt mit Hilfe bestimmter Nahrungsmittel erhöhen.
Bifidobakterien werden in ihrem Wachstum gefördert durch: Grünen Tee, Extrakte aus Grapefruit-Kernen, Vollkornprodukte, Kaffee, Isoflavone (= Phytoöstrogene z.B. aus Soja oder Leinsamen), Kakao, dunkle Schokolade, Blaubeeren, Rotwein (1 Glas tgl), Apfelsaft, Inulin, Akazienfasern
Akkermansia muciniphilia werden in ihrem Wachstum gefördert durch: Cranberrys, Cranberrysaft, dunkler Traubensaft, Trauben, Omega-3-Fettsäuren (Fisch, Leinöl, Rapsöl), resistente Stärke
Beide Baktereinstämme kann man aber auch direkt bzw. indirekt fördern mit synbiotischen Präparaten unterstützen, die sowohl Bifidobakterien als auch resistente Stärke enthalten.
Prevotella (wichtig für Gehirn, bei Neurodermitis unterrepräsentiert): Haferflocken, Kleie, Roggen, Rotwein
Faecalibacterium prausnitzii (Darmbarriere, wirkt Leaky-Gut-Syndrom entgegen, schützt vor Darmerkrankungen und Neurodermitis, entzündungshemmend): resistente Stärke, Inulin, ballaststoffreiche Ernährung, andere probiotische Keime wie Bifidobacterium longum und andere acetatproduzierenden Probiotka (Lactobazillen, Bifidokeime) stimulieren Faecalibacterium prausnitzii
Akkermansia muciniphila (Gewichtsregulation, Regeneration der Darmschleimhaut, wirkt einem Leaky-Gut-Syndrom entgegen): resistente Stärke, probiotische Keime wie L. plantarum, L. rhamnosus, B. breve, B. lactis, B. longum, Polypehnole (Cranberrys, Cranberrysaft, dunkler Traubensaft, Trauben), Omega-3-Fettsäuren (Fisch, Leinöl, Rapsöl) Achtung: FODMAP-arme Ernährung („fermentable oligo-, di- and monosaccharides and polyols“) reduziert Akkermansia muciniphiliaBifidokeime (wesentlich für die Regulierung des Immunsystems, schützt vor Übergewicht, Entzündungen, Allergien und Autoimmunerkrankungen): Inulin, Pektin, dunkle Schokolade, grüner Tee
Schon 1,5 Monate unter einer Ballaststoffreichen Ernährung genügt anscheinend, um die Vielfallt der Darmmikroben um 30% zu erhöhen, es wird empfohlen pro Woche mindestens 25 verschiedene Obst und Gemüsesorten zu essen.
Zitat von La_Croix im Beitrag #144 Vielleicht, ist ja auch einer der Gründe dafür, dass soziale Isolation der Gesundheit schadet, dass man so daran gehindert wird, mit anderen gesunden Menschen, vorteilhafte Mikroben auszutauschen?
Schön und gut - aber wie stellt man sicher, dass man keine schlechten Bakterien aufnimmt?
Ich meine, die allermeisten Bakterien sind schädlich. Und die allermeisten Menschen sind viel ungesünder als ich selbst! Da desinfiziert sich keiner von innen. Wo finde ich diese gesunden Menschen mit dem gesunden Mikrobiom? Denen bin ich im RL noch nie begegnet! Ich kenne keinen einzigen Menschen in meinem Alter, der nur halbwegs gesund ist. Die reden nur noch über ihre Krankheiten, insofern ist man immer gut informiert.
Also ich vermeide eher den Kontakt mit Menschenmengen, vor allem wenn darunter einige offensichtlich krank sind (Husten, laufende Nase, eitrige Haut...) und was ich ganz besonders schlimm finde, wenn ich z.B. in einer Reihe sitze und hinter mir ständig jemand in den Nacken hustet. Auch das Händeschütteln kann ich nicht ausstehen. Wasche mir danach sofort die Hände!
Zitat von La_Croix im Beitrag #144 Vielleicht, ist ja auch einer der Gründe dafür, dass soziale Isolation der Gesundheit schadet, dass man so daran gehindert wird, mit anderen gesunden Menschen, vorteilhafte Mikroben auszutauschen?
Schön und gut - aber wie stellt man sicher, dass man keine schlechten Bakterien aufnimmt?
Ich meine, die allermeisten Bakterien sind schädlich. Und die allermeisten Menschen sind viel ungesünder als ich selbst! Da desinfiziert sich keiner von innen. Wo finde ich diese gesunden Menschen mit dem gesunden Mikrobiom? Denen bin ich im RL noch nie begegnet! Ich kenne keinen einzigen Menschen in meinem Alter, der nur halbwegs gesund ist.
Ich denke (und vertraue darauf), dass der Körper, Immunsystem und die bereits vorhandenen Mikrobiomsymbionten, von den wenigen Bakterien (die man bei normaler Interaktion mit der Umwelt aufnimmt), die guten und nützlichen selektiert.
ZitatAlso ich vermeide eher den Kontakt mit Menschenmengen, vor allem wenn darunter einige offensichtlich krank sind (Husten, laufende Nase, eitrige Haut...) und was ich ganz besonders schlimm finde, wenn ich z.B. in einer Reihe sitze und hinter mir ständig jemand in den Nacken hustet. Auch das Händeschütteln kann ich nicht ausstehen. Wasche mir danach sofort die Hände!
In der Grippesaison, wenn bei der Masse der Bevölkerung die Vitamin-D Spiegel niedrig sind, mache ich das auch so. Und Menschen, die offensichtlich krank sind, meide ich natürlich immer...
Zitat von La_Croix im Beitrag #148 Ich denke (und vertraue darauf), dass der Körper, Immunsystem und die bereits vorhandenen Mikrobiomsymbionten, von den wenigen Bakterien (die man bei normaler Interaktion mit der Umwelt aufnimmt), die guten und nützlichen selektiert.
Ich glaube nicht, dass der Körper das immer kann. In manchen Fällen vielleicht. Aber meistens sind die Menschen vorher gesund (gesundes Immunsystem) und werden eben trotzdem krank, nur durch die Bakterien, Viren oder Pilze. Da hat das ach so tolle Immunsystem dann auch nichts genützt.
Aus diesem Grund vermeide ich direkten Kontakt zu Menschen, was natürlich nicht immer möglich ist.
Und ebenfalls aus diesem Grund nehme ich zusätzlich pflanzliche Substanzen ein, die Bakterien, Pilze und Viren abtöten. Also natürliche Antibiotika. Mal ein Beispiel: Oreganoöl (Wirkstoff Carvacrol), Curcumin, Ingwer, Umckaloabo...
Die wenigen guten Bakterien kann man ja dann auch als Tablette wieder einnehmen. Bei LEF gibt es eine eigene Abteilung mit Probiotika. Das soll jetzt keine Schleichwerbung sein, sondern nur mal damit du siehst, dass es eine Alternative zu "mit fremden Menschen in der überfüllten U-Bahn kuscheln" gibt: https://www.lifeextensioneurope.de/probi...tics/probiotics
Ansonsten finde ich das Thema gut, aber ich will keinen engen Kontakt zu fremden Menschen oder Bauernhoftieren.
Lieber so ne Tablette, als mir von fremden Menschen die Bakterien zu holen! Der Körper kann sich evtl. an einige Menschen anpassen (Familie), aber nicht an alle, da wäre die Abwehr schnell überfordert.
Ich denke, das es nicht gut ist, sich von allem externen fernzuhalten. Meiner Meinung ist der Kontakt des Immunsystems zu Körperfremden notwendig. Man muss sich ja nicht übertriebenermassen mit Schmutz einreiben. aber auch nicht ständig waschen.
Zum Thema hatte ich ja mal das Buch "Schön mit Darm" von Prof. Michaela Axt-Gadermann erwähnt. Küssen wird da ausdrücklich empfohlen. Nach 10 sec hat man 80 Mio. Bakterien ausgetauscht. Man sollte denn allerdings dabei nicht an die Bakterien denken :-|
Zitat von Joker im Beitrag #149mit fremden Menschen in der überfüllten U-Bahn kuscheln
Das tue ich nie in der U-Bahn ...
Also die Strategie die Bakterien abzutöten und dann mit einer Pille wieder aufzubauen, halte ich nicht für gut. Besser ist es alles für das Funktionieren des Immunsystems zu tun, denn das schützt u.a. auch vor Krebs und vernichtet seneszente Zellen, vll auch Plaques.
Ich spüre seit sehr vielen Jahren nichts am Magen-Darm-Trakt und bin sein min. 5 Jahren nicht krank durch Infektionen. Das erwähnte Buch ist ganz gut, allerdings ist die Strategie eine andere.
PS: Die o.g. Autorin spricht von "Schmutzimpfung" :-)