ein griechischer Arzt konnte vor einiger Zeit die Ovarien von älteren Frauen reaktivieren. Wäre die Eigenbluttherapie auch zur Verjüngung des Körpers geeignet?
Ja, richtig, das hatten wir vor einem halben Jahrzeht hier schon besprochen...
Es gibt viele Facetten von Eigenblut-Therapien, und ich bin mir sicher, dass einige davon auch zu Anti-Aging/Reverse Aging-Zwecken einsetzbar sind - und zwar nicht nur im "kosmetischen" Bereich (in der ästhetischen Medizin zählt z.B. der Einsatz von PRP längst zu den Standard-Therapieverfahren)!
Gibt es denn inzwischen eine "Jungblut-Therapie" in Deutschland? Und würdet ihr die überhaupt machen? Ich hätte Bedenken, dass meine Venen auf Dauer durchlöchert/vernarbt werden. Es wäre doch viel besser wenn man den alten Körper so verjüngen kann, dass sein Blut wieder dem eines jungen Körpers ähnelt?
Zitat von version2 im Beitrag #105Es wäre doch viel besser wenn man den alten Körper so verjüngen kann, dass sein Blut wieder dem eines jungen Körpers ähnelt?
Gibt es Untersuchungen: Alte Person bekommt neue Stammzellen für Blutproduktion? Soweit ich weiß wurde das im Forum bereits diskutiert. Wobei ich hier vor einiger Zeit mal eien Studie zitiert habe, demnach Blut nicht ausschließlich im Knochenmark gebildet wird.
Der Faktor im jungen Blut scheint jedenfalls schon gefunden zu sein.
Am ehesten könnte man die Effekte der heterochromen Parabiose nachahmen mit
Plasmaspenden + gezielter Hormonersatztherapie.
Technisch ebenfalls möglich wären zusätzlich Infusionen mit Fresh frozen plasma. Das Durchschnittalter der Spender bewegt sich zwischen 20 und 30 Jahren. Je höher das eigene Alter, desto größer wäre also der theoretisch erzielbare Effekt. In der Risiko/Kosten/Nutzen-Abwägung muss ich davon allerdings abraten. Allein schon das Übertragungsrisiko von Krankheiten wie HIV ist nicht bei Null. Abgesehen davon müsste sich auch eine Institution finden, die FFP-Infusionen anbietet - spätestens daran scheitert die praktische Umsetzung.
Interessant, Zitat aus oben: "For people, plasma dilution is known as plasmapheresis or therapeutic plasma exchange (TPE); it replaces a patient’s plasma with saline and purified albumin. The blood cells are returned to the patient so that while the cell profile does not change, the circulating blood proteins are diluted, including cytokines, autoreactive antibodies or toxins, and such pathogenic determinants of specific disorders [18]."
Das heißt aber im Ergebnis, @Speedy , hier wird kein "junges Blut" eingefügt, sondern nur das Blutplasma reduziert und durch Kochsalzlösung ausgetauscht. Es geht effektiv nicht um die Erhöhung von irgendwas aus jungen Blut, sondern die Reduzierung alter Entzündungsmarker usw.
Nabelschnur-Plasma ist ein phantastisches Elixir, allerdings müssten für eine praktisch nutzbare Anwendung dieser Cocktail von "youth-promoting factors" genauer charakterisiert und in großen Mengen produziert werden!
Interessant auch: Die Effekte treten bereits bei einer intramuskulären Injektion von nur 1ml Nabelschnurplasma-Konzentrat 1x pro Woche auf, eine Infusion ist dafür nicht erforderlich.
Ist der Stein der Weisen zur Verjüngung von Blutstammzellen ein epigenetischer Regulator?
"[...]Bemerkenswerterweise konnten die Autoren durch die Unterdrückung eines einzelnen epigenetischen Regulators (PHF6) den größten Teil des funktionellen Rückgangs von Hämatopoetischen Stammzellen verhindern und, was noch überraschender ist, das hämatopoetische System bei älteren Mäusen verjüngen.
[...]
Mittels Einzelzell-RNA-Sequenzierung verglichen die Autoren transkriptionell chronologisch gealterte Wildtyp- und Phf6-Knockout-HSCs. Interessanterweise unterscheidet sich die Transkriptionslandschaft von Phf6-Knockout-HSCs deutlich von Wildtyp-HSCs. [...] Insgesamt deutet die transkriptomische und phänotypische Charakterisierung darauf hin, dass gealterte HSCs ohne PHF6 eher jungen als gealterten HSC ähneln.
Das populäre Sprichwort "Wo Rauch ist, muss Feuer sein" gilt nicht unbedingt in der Molekularbiologie. Um zu beweisen, dass gealterte Phf6-Knockout-HSCs wirklich verjüngt werden, müssen HSCs funktionell bewertet werden. Der Goldstandard-Assay auf diesem Gebiet ist eine HSC-Transplantation, ein Experiment, bei dem sowohl die Selbsterneuerung als auch die Multilineage-Differenzierung - genau die Aspekte, die Stammzellen definieren - gleichzeitig bewertet werden können. Zu diesem Zweck führten die Autoren Transplantationen mit Phf6-depletierten HSCs durch, um funktionell zu beurteilen, ob sich diese Zellen nun auch ähnlich wie junge HSZ verhalten würden. Gealterte Phf6-Knockout-HSCs zeigten eine robuste Funktionalität mit verbesserter hämatopoetischer Auffüllung und verminderter myeloischer Verzerrung, was bestätigt, dass diePhf6-Inaktivierung die Abnahme der Funktionalität gealterter HSCs verbessern kann.
Die Autoren versuchten als nächstes, altersassoziierte HSC-Merkmale zu verjüngen. Zu diesem Zweck wurde Phf6 nicht im embryonalen Stadium wie in den obigen Experimenten erschöpft, sondern erst, nachdem die Mäuse 15 Monate gealtert waren. Ähnlich wie bei Phf6-Knockout-HSCs zeigte die späte Phf6-Erschöpfungeine Umkehrung der myeloischen Neigung und ein erhöhtes Wiederbesiedlungspotenzial. Bemerkenswerterweise zeigte die transkriptomische Charakterisierung, dass Phf6-abgereicherte HSCs molekular jungen Wildtyp-HSCs ähnelten, was zeigte, dass der Verlust vonPHF6 HSCs funktionell und transkriptionell verjüngen kann. Zusammengenommen bietet diese Studie eine vielversprechende Perspektive, dass der altersassoziierte funktionelle Rückgang des hämatopoetischen Systems tatsächlich wiederhergestellt werden kann. Gleichzeitig ergeben sich daraus interessante Zukunftsperspektiven." https://www.nature.com/articles/s43587-022-00305-w
Rote Blütkörperchen haben im Prinzip keinen Zellkern. Insofern stelle ich mir laienhaft die Infusion bei weitem einfacher vor als z. B. bei Organen der dergleichen. Das künstliche Züchten hätte ich mir anders vorgestellt, eher in Richtung Bakterien wie im Fall von Insulin oder eben künstliche Gewebe.
Es wäre doch denkbar -- man müsste es nur irgendwie voranbringen oder "home made" hinkriegen -- , dass man direkt "junges Blut" herstellt.
Habe mich mal in die Studie eingelesen, ich wollte wissen, wie stark die "sperm counts" gestiegen sind und wie man das genau gemessen hat.
Stoße dabei allerdings auf folgende Aussage: There was no prominent difference between aged and young plasma transfer to aged groups in terms of spermatocyte counts.
Fazit: Die in der Studie beschriebenen epigenetischen Effekte dürften real sein. Ob daraus letztlich aber auch wirklich eine bessere Zeugungsfähigkeit resultiert ist bei Mäusen noch nicht geklärt. Und: Don't judge a book by its cover. Gilt auch für Studien...
Hier mal der Bericht über künstliches Blut und Bluttransfusionen in Deutsch von scinexx. Gerade die Produktion von jungen Blutzellen ist für das Forum natürlich sehr interessant. :-)
"Leveraging systemic and lifestyle interventions, [...]administration of ‘young blood’ [...] has challenged prevalent views of brain aging as a rigid process and has demonstrated that aging-associated cognitive and cellular impairments can be restored to more youthful levels [...] Multiple reports have shown systemic administration of the plasma component of young blood to be effective at reversing hippocampus-dependent cognitive and regenerative dysfunction in aged mic"
Kommentar: Gehört definitiv in diesen Thread. Auch wenn ich das alles etwas unheimlich finde. Der Effekt ist interessant. Eventuell könnte man "junges Blut" künstlich herstellen?
Da müsste der Spender sehr nah Verwand oder ein jüngerer Zwilling sein, denke ich. Haben die alten Herrscher deshalb sich mit den Geschwistern verpaart? Diesen Gedanken habe ich noch nicht auf alternativer Geschichte und Mystery gehört. Ein neuer Gedanke ist selten. https://www.tomorrow.bio/de/post/jungbru...4472-biohacking Schön früher wurde wohl experimentiert und keinneuer Gedanke, nur das enge Blutsverwandtschaft eigendlich Pflicht wäre.
Ja, die Experimente mit Heterochromer Parabiose setzen den gleichen genetischen Background voraus - eine direkte Anwendung dieser Methode beim Menschen macht keinen Sinn. Dennoch ist diese Methode extrem wichtig um herauszufinden, WELCHE Faktoren im Blut dich alt machen oder verjüngen können!
Millionärin hat versucht, sich zu verjüngen durch Blut ihres Teeny-Sohns, ohne Erfolg. Ich sage doch: Nicht das Zuführen von jungen Blut per se ist hilfreich. In erster Line müssen die alten Infektionsmarker usw. raus aus dem Blut!