Zitat von Methusalem im Beitrag #16Weil ich daran glaube, dass diese Studie wichtig sein könnte, habe ich vor, auch den Rest davon noch wiederzugeben oder zu zitieren oder zu übersetzen, um sie hier mit interessierten zu diskutieren.
Weiterhin aus der Quelle: "Nukleozytoplasmatische Kompartimentierung ist in Fibroblasts älter Individuen und seneszenten Zellen gestört. Um kleine Moleküle zu identifizieren, die mutmaßlich die Auswirkungen von Alterung und Seneszenz umkehren, haben wir ein effizientes System von hoher Verarbeitungseffizienz entwickelt. Statt auf einer begrenzten Menge von Genen, die mit dem Alter verbundene Änderungen ausprägen, und auf die Reliabilität und Verwendbarkeit für verschiedene Zelltypen zu setzen, suchten wir ein alterabhängiges Testverfahren, welches zellulare Gesundheit und jugendhafte Genausdrucksmuster vertritt. Um Skalierbarkeit und Nutzbarkeit zu erhöhen, suchten wir ein fluoreszenzbasierendes System, das in durch automatisierte Mikroskope einfach in Millionen per Zelle quantifizierbar sein sollte.
Eines der bestbeibehaltenen physiologischen Altersmerkmale ist der Verfall der nukleozytoplasmatische Kompartimentierung (NCC), welches durch das Fehlen von nuklearen Proteinen (Zellkernproteienen) im Zytoplasma und der Unfähigkeit diese in den Zellkern zu transportieren, visualisiert werden kann. In Neuronen und Astrozyten, direkt aus dem Fibroblasten älter Menschen umgewandelt [steht dort so, Methusalem], sowieso aus alten Fadenwürmern und Gehirngewebe von Ratten, ist der Kernporenkomplex (nuclear pore complex) im Verfall begriffen, was zu einer Zunahme der Zellkerndurchlässigkeit und zu einer Ansammlung von Protein in der Zellflüssigkeit führt. Um altersverbundene Veränderungen der Zellkerndurchlässigkeit zu monitoren, führten wir den NCC-Reportsystem in menschliche Fibroblasten eines 22 jährigen Spenders ein. mCherry und eGFP waren mit den nuklearen Lokalisierungssignal (NLS), bzw. den nuklearen Exportsignal (NES), verbunden. In den jungen gesunden Fibroblasten waren die zellularen Lokalisierungen dieser Proteine deutlich getrennt, während sie weder in den Fibroblasten eines 94 jahre Alten Spenders, noch in dem von einen 14 jährigen Spender, der am Hutchinson-Gilford-Syndrom leidet, die Anzahl und Intensität der zytoplastischen mCherry Punkta nicht höher als in den Fibroblasten des normalen 22 Jahre alten Spenders waren. Trotz dieses Unterschied zeigten eine Z-Faktor-Analysis, dass keine dieser Indikatoren robust genug für eine größere Skalierung waren, was uns veranlasste, andere Alternativen zu suchen".
Mehr zur Kernpore hier. Bei den "nuklearen Proteinen" handelt es sich nicht um Nukleotide, da diese im Englischen Nucleotide heißen. Die Weder-Noch-Konstruktion mit der doppelten Verneinung ist zur besseren sprachlichen Wiedergabe der englische Form gewählt. Der Z-Faktor hat nichts mit dem Unerklärlichen oder Paranormalen zu tun, sondern mit Statistik, siehe hier. KOMMETIERUNG
Ein sehr anstrengendes, aber durchaus lohnenswertes Stück, das nun (leidlich) übersetzt vor uns liegt. Wir wissen nun einen Prozess, der in seneszenten Zellen gestört ist und der als Altersmarker dienen kann, bzw. schon dient.
Natürlich sollte man nicht den Irrtum begehen und von Korrelation auf Kausalität schließen. Die Uhr verursacht nicht den Sonnenstand, genauso muss die Altersuhr nicht die Ursache des Alterns sein. Ich wusste bisher nichts über "Nukleozytoplasmatische Kompartimentierung". Vielleicht kennt es ja ein User hier im Forum und erklärt uns ein kleines bisschen mehr?
Wikipedia ist eine sehr schlechte Quelle für mathematisches Wissen. Nicht unbedingt aufgrund der zweifelhaften Zuverlässigkeit -- grade im Bereich der Mathematik kann man durch Nachdenken vieles nachvollziehen -- , sondern weil die Darstellung für den Laien gänzlich ungeeignet ist. Meiner Meinung nach jedenfalls. Wer sich für den Z-Faktor interessiert, sollte wohl nach Online-Schulungspapers im Netz suchen. Erfahrungsgemäß gibt es davon genug. Eventuell auch in den einschlägigen Seiten. Wichtig für uns ist, dass dieser Altersmarker für die Zwecke dieser Studie ungeeignet war, was immerhin schon eine Erkenntnis ist.
Eventuell suche ich über die dunklen Tage mal mehr zum Thema raus.
Ich zitiere aus dem Abstract: "Young blood plasma is known to confer beneficial effects on various organs in mice and rats. However, it was not known whether plasma from young adult pigs rejuvenates old rat tissues at the epigenetic level; whether it alters the epigenetic clock, which is a highly accurate molecular biomarker of aging. To address this question, we developed and validated six different epigenetic clocks for rat tissues that are based on DNA methylation values derived from n = 613 tissue samples. As indicated by their respective names, the rat pan-tissue clock can be applied to DNA methylation profiles from all rat tissues, while the rat brain, liver, and blood clocks apply to the corresponding tissue types. We also developed two epigenetic clocks that apply to both human and rat tissues by adding n = 1366 human tissue samples to the training data. We employed these six rat clocks to investigate the rejuvenation effects of a porcine plasma fraction treatment in different rat tissues. The treatment more than halved the epigenetic ages of blood, heart, and liver tissue. A less pronounced, but statistically significant, rejuvenation effect could be observed in the hypothalamus. The treatment was accompanied by progressive improvement in the function of these organs as ascertained through numerous biochemical/physiological biomarkers, behavioral responses encompassing cognitive functions. An immunoglobulin G (IgG) N-glycosylation pattern shift from pro- to anti-inflammatory also indicated reversal of glycan aging. Overall, this study demonstrates that a young porcine plasma-derived treatment markedly reverses aging in rats according to epigenetic clocks, IgG glycans, and other biomarkers of aging."
Übersetzung (Auszug): »Junges Blutplasma ist für seine positiven Effekte in verschiedenen Organen von Mäusen und Ratten bekannt. Es war jedoch bisher nicht bekannt, dass das Blutplasma eines jungen erwachsenen Schweins einen verjüngenden Effekt auf das Gewebe alter Ratten hat, auf einen epigenetischen Level. Es verändert jedenfalls die epigenetische Altersuhr, die ein hochgradig akkurate molekulare Biomarker für das Altern ist. Zur Beantwortung dieser Frage entwickelten und validierten wir 6 verschiedene epigenetische Altersuhren für Ratttengewebe, welche auf DNA-methylation basieren, entwickelt von 613 Gewebeproben.«
Wie auch in der vorherigen Studie wurden epigenetischen Altersuhren entwickelt, um die Hypothese damit zu testen. Es scheint mir zwar legitim, aber es enthält seine Tücken. Man entwickelt sozusagen das Messinstrument und die Mittel zur Veränderung der gemessenen Werte zugleich.
Wenn es stimmt, dass das Blutplasma junger Schweine auf Ratten genauso wirkt wie Rattenplasma, eröffnet das völlig andere Aussichten für die therapeutische Nutzung am Menschen. Auch wenn es nicht unbedingt das ist, worauf ich gehofft hatte, wie ich zugebe.
Andererseits auch hier der Hinweis auf die Entzündungsmarker.
Disclaimer:Dieser Text ist rein fiktiv und stellt den Versuch dar, ein Werk der Erzählkunst zu verfassen. Alle dargestellten Fakten dienen lediglich zur authentischen Darstellung und sollten nicht als Grundlage für Handlungen oder Schlussfolgerungen herangezogen werden. Jeder Leser ist für seine Ideen und Überzeugungen selbst verantwortlich.
BenutzerNeu "Während wir den Weg zurückgehen, Methusalem, sag mal: Was ist noch gleich ein Holzweg?"
Methusalem: "Ein Holzweg ist ein Weg, den Forstarbeiter in den Wald nehmen, um dort Holz zu schlagen. Der Holzweg führt also nirgendwohin, sondern endet irgendwo, Mitten im Wald".
(Die beiden Wanderer laufen eine Zeit lang schweigend durch den Wald.)
BenutzerNeu "Dann will ich noch eine Frage stellen: Welche Vorteile siehst du eigentlich in der Verlängerung des menschlichen Lebens?"
Methusalem: "Lass mich dir zunächst eine Frage stellen, BenutzerNeu: Glaubst du, dass das Wissen und die Lebenserfahrung des Menschen 'vererbt werden'?"
BenutzerNeu "Nein, natürlich nicht. Das wäre Lamarckismus. Die These, dass erworbene Eigenschaften vererbt werden können. Sie ist lange widerlegt. Es gibt keinen biologischen Mechanismus, mit dem erlerntes Wissen an die nächste Generation übertragen werden kann. Ich verstehe, worauf die hinauswillst. Du meinst, die Lebenserfahrungen gehen verloren, richtig?"
Methusalem: "Die Menschheit unterzieht sich mit jeder neuen Generation einen vollständigen Resett".
BenutzerNeu "Und das ist schlecht?"
Methusalem: "Ich denke doch ja. Der Mensch hat zwar eine Reihe von angeborenen Verhaltensweise, wozu solche Dinge wie die Atembewegung, Essen aufzunehmen und auch die Anlage zum Gehenlernen. Die angeborenen menschlichen Verhaltensweise sind aber in einem völlig anderen evolutionären Kontext entstanden. Sie helfen uns weder darin, uns in der modernen Welt zurückzufinden, noch sind sie nützlich bei der Bewältigung der Probleme einer technischen Zivilisation. Damit geht aber auch die gewonnenen Lebenserfahrungen jeder Generation verloren. Es muss jedes Mal vom Neuen angefangen werden".
BenutzerNeu "Und du denkst, dass diese Lebenserfahrungen unsere Entscheidungen besser machen werden? Man könnte genauso argumentieren, dass eine unbefangene Herangehensweise an die Probleme uns gut täte".
Methusalem: "Ich denke nicht, dass die Erfahrung es zeigt. Das alte Drama wiederholt sich viel zu oft. Im Grunde hätte der Menschheit viel erspart bleiben können, wenn schon die Erfahrungen mit den antiken Tyrannen uns eines besseren belehrt hätten. Doch das passiert nicht. Natürlich gibt es das Wissen in Büchern, jedoch scheint das nicht zu reichen".
BenutzerNeu "Ich verstehe. Du denkst also bei Anti-Sec auch an das Wohl der Menschheit."
Methusalem: "Zum Teil sehr wohl. Ich gebe jedoch zu, dass natürlich auch eigennützige Motive eine Rolle spielen. Daneben auch einfach die Ansicht, dass es ohnehin passiert, sobald es technisch möglich wird. Eine solche Technologie würde sich nicht weltweit unterdrücken lassen".
Zitat von Methusalem im Beitrag #31Was denkt ihr von BPC-157?
Wie kommst du darauf? Es wird ja vor allem für verbesserte Heilung genutzt, z.B. von Kraftsportlern auch gerne für Gelenke/Sehnen. Für AA gibt es aus meiner Sicht spannendere Peptide.
Wieder Scheine-Blutplasma für die Verjüngung von Mäusen. Diesmal -- und das sehe ich als krass -- eine Verjüngung die von einem 26 jährigen auf einen 80 jähigen entspricht. Und das aufgrund von extrazellularen Partikel (siehe hier).
Auch hier hat man aber letztlich nur eine epigenetische Uhr zurückgestellt, was schon beeindruckend ist, aber die Frage ist, ob: 1. Langlebigkeit 2. Funktion und 3. Aussehen ebenfalls betroffen sind.
Die Verbindung zwischen Gehirn und Körper wiederherstellen ERHÖHT die Lebenserwartung? Das muss doch reproduziert werden!
Interessanter Artikel. Beim Thema Fettgewebe (weißes Fett) denke ich automatisch nur negativ. Das Fett auch Hormone ausstößt und Neuronen im Hypothalamus anregt bei jüngeren und bei Älteren weniger oder gar nicht mehr , habe ich gar nicht auf dem Schirm. Übersetzt „Protein namens Ppp1r17... Die Reaktivierung der Neuronen bei älteren Mäusen belebte ihre Motivation und verwandelte sie von Stubenhockern in beeindruckende Jogger." ... "Um die Theorie zu testen, eliminierte das Team Ppp1r17 genetisch im Hypothalamus von drei Monate alten Mäusen – ungefähr im Alter eines Teenagers. Innerhalb von zwei Monaten explodierten die Tiere in ihrer Größe. Sie begannen im Schlaf zu schlemmen und verspürten nicht mehr den Drang, in ihrem Laufrad zu laufen – eine frühere Lieblingsbeschäftigung." Ich habe den Eindruck, das könnte durchaus ein Ansatz gegen Altersdepression sein und mehr Lust an Bewegung im Alter. Aber mal schauen, Leptin vom Fettgewebe produziert, galt auch mal als neue Abnehmwunderwaffe.
Ich denke, dieses oder ähnliche Verfahren ein Schritt in die richtige Richtung ist. Eine Art Bluttest für Demenz sollte ebenfalls ins Auge gefasst werden.
Zitat von Methusalem im Beitrag #39Eine Art Bluttest für Demenz sollte ebenfalls ins Auge gefasst werden.
Angenommen, du machst so einen Test und es zeigt sich ein erhöhtes Demenzrisiko. Was würdest du ändern? Und: Wären diese Lifestyle-Änderungen nicht ohnehin sinnvoll?
Zitat von Methusalem im Beitrag #39Eine Art Bluttest für Demenz sollte ebenfalls ins Auge gefasst werden.
Angenommen, du machst so einen Test und es zeigt sich ein erhöhtes Demenzrisiko. Was würdest du ändern? Und: Wären diese Lifestyle-Änderungen nicht ohnehin sinnvoll?
Wir sind ja hier fast alle in einem Alter in dem man alles tun sollte, um das Demenz Risiko so gering wie möglich zu halten. Wobei ich für meinen Teil ein sehr gutes Gedächtnis habe und auch meine Lernfähigkeit hat sich im Laufe der Zeit wieder verbessert. Einiges mache ich eben schon lange richtig, allerdings sind gute Ratschläge immer herzlich willkommen .
Vieles liegt tatsächlich an einer gesunden Darmflora, in der die guten Bakterien dominieren.
auch ich bin "geistig fit wie ein Turnschuh", aber willst Du Dich wirklich ausschließlich auf die Bakterien verlassen und wie willst Du die "Wirkung" messen? Bei vielen Mitgliedern des Forums reicht die Optimierung der Darmflora wahrscheinlich nicht aus und ich würde vorschlagen, u.a. das Reparaturgen in den Zellen mit zunehmendem Alter häufiger zu aktivieren (Ketose: Ketone im Blut und/oder in der ausgeatmeten Luft messen).
Zitatauch ich bin "geistig fit wie ein Turnschuh", aber willst Du Dich wirklich ausschließlich auf die Bakterien verlassen und wie willst Du die "Wirkung" messen?
fit wie ein Turnschuh bin ich im Moment nicht gerade, ich habe ja geschrieben, dass ich Schmerzen in den Oberschenkel habe/hatte und das behindert natürlich. Allerdings habe ich jede Menge Blutwerte machen lassen und die sind zum größten Teil vorbildlich, selbst mein GGT Wert, der durch die Einnahme von Schilddrüsenhormonen immer zu hoch ist, ist stark gesunken. Ob das alles auf den Darm zurückzuführen ist, weiß ich nicht, möglich wäre es.
Ich habe ansonsten ja kaum etwas geändert, mein NEM Programm ist immer ähnlich, bis auf dass ich verstärkt nun die guten Darmbakterien mit Leckerli füttere. Ich bin wirklich der Meinung, dass das Mikrobiom sehr unterschätzt wird.
Wie dem auch sei, meine Gesundheit könnte laut Laborwerten nicht besser sein. Ultraschall von Herz, Lunge, Leber ect ist auch alles bestens, nicht mal der Rheumafaktor ist erhöht, was ich aufgrund von den Schmerzen im Oberschenkel doch angenommen hatte.
deshalb hatte ich "geistig fit wie ein Turnschuh" geschrieben und körperlich habe ich natürlich auch kleinere Problemchen (Blutwerte beim Hausarzt sehr gut, Ultraschall auch). Nun versuche ich die Trainingsleistung langsam zu steigern: u.a. Magnesium, Taurin, Q10. Regelmäßige ketogene Mahlzeiten u.a. mit Fleisch, Pilzen, Kurkuma, Butter und schwarzem Pfeffer verbessern das Wohlbefinden.
Zitat von Tizian im Beitrag Empfehlenswertes im NetzOrgane verjüngen und andere Tricks: Können wir Alterungsprozesse bald rückgängig machen?
Die Langlebigkeitsforschung kommt dem Traum vom langen und gesunden Leben rasant näher beflügelt durch Milliarden aus den Taschen von Tech-Grössen wie Jeff Bezos.
Das ist etwas, über das ich noch schreiben wollte.
Bin ehrlich gesagt zurzeit etwas durch den Wind und habe manchmal Probleme, mich voll zu konzentrieren. Hat jemand lust, @Speedy s Link noch mal zu diskutieren?
Disclaimer:Dieser Text ist rein fiktiv und stellt den Versuch dar, ein Werk der Erzählkunst zu verfassen. Alle dargestellten Fakten dienen lediglich zur authentischen Darstellung und sollten nicht als Grundlage für Handlungen oder Schlussfolgerungen herangezogen werden. Jeder Leser ist für seine Ideen und Überzeugungen selbst verantwortlich.
Methusalem: "Jetzt sind wir lange durch diesen Wald gegangen, ohne einen Ausweg oder wenigstens einen Ruheplatz zu finden. Lass uns auf den umgestürzten Baum dort ausruhen."
BenutzerNeu (nickend) : "Wenn du nicht mehr kannst, will ich rücksicht darauf nehmen. Setzt dich. Vielleicht, um uns die Zeit zu vertreiben, möchte ich mit dir über etwas reden, das ich neulich gelesen habe."
Methusalem (setzt sich) : "Nur zu."
BenutzerNeu: "Ich habe grade eben in einem Artikel über das Protein C DdrC gelesen. Wie es heißt, haben eine Gruppe von Forschern in dem Bakterium deinococcus radiodurans, das für seine gute DNA-Heilung bekannt war, dieses Protein gefunden. Was denkst du, könnte es der Schlüssel zur Verjüngung sein, mehr noch als Vitamin C?"
Methusalem: "Ich bin mir nicht sicher, auch wenn ich den Artikel, den du hier in den Wald mitgenommen hast, nur überflogen habe. Ist der Vorzug diese Proteins nicht nur, dass es ohne Hilfe anderer Proteine wirken kann? Es ist sozusagen die beste Stand-Alone-Lösung, wie es in der allgemeinen Kategorie arbeitet, wer weiß. Es wäre doch denkbar, dass beispielsweise der DREAM-Komplex oder der Editor PPR56 besser hilft. Oder vielleicht eine Kombination aus beidem?"
(BenutzerNeu steht einen Augenblick reglos vor dem sitzenden Methusalem.)
Methusalem: "Das sollte jetzt keine Entmutigung sein. Ich wünsche mir nur endlich mehr praktische Tests."
BenutzerNeu: "Ich verstehe ja deinen Punkt. Ich befürchte auch, dass DdrC vor allen Dingen gegen Schäden ausgelöst durch UV-Strahlung hilft. Was für eine Bakterie durchaus Sinn macht, die haben natürlich andere Probleme als multizellulare Organismen."
Methusalem: "Wenn ich einen Blick in die Studie werfe, so heißt es dort" (reuspert sich) "'The bacterium Deinococcus radiodurans is known to survive high doses of DNA damaging agents. . This resistance is the result of robust antioxidant systems which protect efficient DNA repair mechanisms that are unique to Deinococcus species... DNA-damaging agents, such as UV-C radiation, ionizing radiation, and desiccation'. Klingt in der Tat vielversprechend."
(So verlassen wir die Szene. Methusalem sitzt auf den umgefallenen Baum, während BenutzerNeu daneben steht und in der Gegend herumguckt.)
Die Säugetier-DNA ist deutlich komplexer als die DNA von Bakterien, und in unserer Keimbahn existiert eine ganze Armada an hoch spezialisierten, komplexen Reparaturenzymen die perfekt aufeinander abgestimmt sind. Diese Reparaturprozesse werden durch den DREAM-Komplex stillgelegt, so dass unsere somatische DNA ein Ablaufdatum erhält. Mein "Traum" wäre es, den DREAM-Komplex in den Zellen zumindest temporär zu entfernen, damit wieder eine gründliche Reparatur stattfinden kann. Würde in meinen Augen für die nächsten 200 Jahre bereits locker ausreichen.
Das "DNA damage response protein C" ist trotzdem auch interessant - ich könnte mir vorstellen, dass es gut geeignet wäre, um die mitochondriale DNA wiederherzustellen.
Zitat von Methusalem im Beitrag #49Ich wünsche mir nur endlich mehr praktische Tests."
Ja, definitiv! Die Grundlagenforschung ist gut aufgestellt, die translationale Forschung ist hingegen komplett unterfinanziert. "Entdecken" verspricht schnelle und Aufsehen erregende Publikationen. Umsetzen in einen praktischen Nutzen ist dahingegen ein langer, teurer und durch tausende Fehlversuche geprägter, steiniger Weg.