Es ist gut, dass sich in Forschung und Klinik das Bewusstsein endlich durchsetzt, dass Alter- und Kranheitsphänomene oft die gleichen Mechanismen unterliegen.
Irgendwie ist Gesundheit grundsätzlich "downstream" der Funktion des Immunsystems: Effizient gg. externe Pathogene, "schonend" gegenüber Gewebe und Organen. Die geringere Lebensspanne von Menschen in anderen Epochen ist neben Energiestoffwechsel-Gründen wird dann ja auch mit hygienischen Umständen erklärt.
Wobei nur downstream auch zu kurz greift. Wie immer, Feedbackschleifen. Ungünstige Immunantworten, Insulte, chronische Entzündungen und Infekte etc. bedingen selbst wieder Alterationen z.B. des Energiehaushalts oder der hormonellen Situation, die wiederrum das Immunsystem "zum Schlechteren" modulieren.
#1377 Eine schöne globale Regelschleife der Alterung!
Der Schaden entsteht durch die Fresszellen des Immunsystems. Man kann nicht darauf verzichten, denn sonst würden Viren und Bakterien durch ihre schiere Zahl langsam töten.
Es gibt ja auch die inneren langsamen Entzündungen, die vermutlich nicht durch Eindringlinge forciert werden. Es gibt ja auch körpereigene Zellen (seneszente Zellen, entartete Zellen, tote Zellen). Nicht zu vergessen Entzündungen der Gefäße.
Zitat von Fichtennadel im Beitrag #1377Effizient gg. externe Pathogene, "schonend" gegenüber Gewebe und Organen.
Ja, so möchten wir es haben. Wie ist das zu"modulieren"?
Ohne Wiederaufbau wird es nicht gehen. Es wird erst ein Problem, wenn die Stammzellen auch weniger sind. Auch de Grey hat da nur Stammzelltherapie als Option. Reparatur ght auch über Kollagen. Aber auch das muss moduliert sein, sonst kommt es zur Fibrosierung.
Zitat von Fichtennadel im Beitrag #1377Die geringere Lebensspanne von Menschen in anderen Epochen ist neben Energiestoffwechsel-Gründen wird dann ja auch mit hygienischen Umständen erklärt.
Sehe ich auch so, die hygienischen Umstände haben sicher einen großen Beitrag dazu geleistet, dass die Menschen früher so kurz lebten. (wobei man da aber bedenken sollte, es gibt schon aus dem antiken Ägypten udn Rom Berichte von Menschen, die weit über 100 jahre wurden)
Nicht zu unterschätzen ist aber auch sicher, dass früher in Gebäuden und vor allem im Winter die Luft extrem belastet war. Als man noch mit Holzöfen kochte und man auch zur Beleuchtung von Feuer durch Kerzen und Öllampen abhängig war, wird die Luft in vielen Haushalten sicher schlechter als die Luft in vielen modernen westlichen Metropolen. Dann war eine chronische vergiftung mit Blei recht häufig. RE: Rapsöl (18) RE:News aus der Forschung 2019 (14)
Nicht zu vergessen der Mikronährstoffmangel, in der Alpenregion muss der Jodmange in früheren Jahrhunderten bei einem großteil der Bevölkerng einen Kropf verursacht haben! Im Winter hatten sicherlich viele einen Mangel an Vitamin-C und/oder Folsäure, vor alle wenn in einem jahr die Ernte schlechter war und langhaltbare Gemüse wie Sauerkraut in geringeren Mengen zur Verfügung stand. Ganz zu schweigen vom Vitamin-D Mangel. Noch zu beginn des 20. Jahrhunderts, hatten 80-90% aller Kinder in Nordeuropa und dem Norden der USA einen so ausgeprägten Vitamin-D Mangel, dass sie Rachitissymptome hatten!
ZitatBy turn of the 20th century it was estimated that upwards of 80–90% of children living in Northern Europe and in Northeastern United States had evidence of rickets.
Auch noch früher war der Vitamin-D Mangel ein enormes Problem, vermutlich ab dem Zeitpunkt als der Mensch anfing feste Häuser zu bauen, Kleidung zu tragen und in arbeitsteiligen landwirtschaftlichen Gesellschaften zu leben. Populärwissenschaftliche News (22)
In der Steinzeit kamen auch noch Jagdunfälle als häufige Todesursache hinzu. Später nach der neolithischen Revolution und dem großen Anstieg der Bevölkerung dann viel zwischenmenschliche Gewalt. Fast jede Generation hat früher mal einen Krieg, Stammesfehde oder Bürgerkrieg erlebt. Die stabilen gesellschaftlichen Verhältnisse, die es uns erlauben überhaupt über "Lebensverlängerung" nachzudenken, sind nicht selbstverständlich. vermutlich gab es in Europa seit dem Ende des römischen Imperiums kaum eine andere so lange dauernde Friedensepoche, wie in der Zeit dem Ende des 2. Weltkriegs.
Speedy, das ist wohl die einzige Frage die bleibt.
Einer Studie zufolge verfügt 81 Prozent der Bevölkerung eine gewisse Immunität gegen das neuartige Corona-Virus SARS-Cov-2. Die Immunität wurde offenbar durch den Kontakt mit früheren Corona-Viren erworben. https://deutsche-wirtschafts-nachrichten...c=rec-newsboxes
Wenn ich dann auch noch daran denke das 95% der infizierten gar keine Symptome entwickeln sollen. Könnte auch so sein, das wenn man angesteckt wird, das Immunsystem gleich für eine Abwehr sorgt, das man nicht erkrankt, der PCR Test aber noch Wochen positiv ist, weil dieser ja auch bei abgestorbenen resten positiv anzeigt?
„Herdenimmunität ist Wunschdenken“ Ex-Harvard-Mediziner sicher: „Ich habe einen Patienten, der zweimal an Covid-19 erkrankte“ Clay Ackerly hat einen Patienten, der sich mit Sars-CoV-2 infiziert hat. Damit ist er sicherlich nicht der einzige Arzt in den USA. Besonders an seinem Fall ist allerdings: Sein Patient war bereits vor drei Monaten schon einmal an Covid-19 erkrankt.
ZitatDie meisten Experten sind sich einig, dass ein Patient, der Covid-19 überstanden hat, danach erst einmal für einige Monate oder Jahre gegen Sars-CoV-2 immun ist. Bereits im Mai stellte eine Studie aus Südkorea diese These jedoch auf den Kopf: Ihre Autoren behaupteten, dass es dort vermehrt Fälle von Wieder-Infektionen gegeben hatte.
Kurze Zeit darauf wurde die Studie allerdings zurückgezogen, weil sich herausgestellt hatte, dass die Patienten gar nicht erneut mit dem Virus infiziert waren, sondern Messfehler vorlagen. Das südkoreanische Center for Disease Control and Prevention (CDC) sagte daraufhin im Gespräch mit „Sky News“: Es sei unmöglich, dass das Virus im menschlichen Körper reaktiviert werden könne.
Die Behörde erklärte, dass im Gegensatz zu anderen Viren wie HIV oder Windpocken – die in den Kern menschlicher Zellen eindringen und jahrelang latent bleiben können, bevor sie wieder aktiviert werden – das Coronavirus außerhalb des Kerns der Wirtszelle bleibt. Das bedeute, dass es für Patienten unwahrscheinlich ist, auf diese Weise einen Rückfall zu erleiden. Das Thema der Wieder-Infektionen schien damit erst einmal abgeschlossen zu sein.
US-Mediziner sicher: „Mein Patient hat sich zweimal mit Sars-CoV-2 infiziert“ Ein US-Mediziner befeuert die Diskussion nun allerdings wieder. Clay Ackerly ist Internist in Washington und sicher: „Mein Patient hat sich zweimal mit Sars-CoV-2 infiziert.“ Das beschreibt er in einem Gastbeitrag für das US-amerikanische Nachrichtenportal „Vox“.
Demnach soll sich im Juli ein 50-jähriger Patient, der bereits drei Monate zuvor mit Sars-CoV-2 infiziert gewesen war, mit einer zweiten Sars-CoV-2-Infektion bei ihm vorgestellt haben.
Ackerly räumt zwar ein, dass es möglich sei, dass sein Patient eine einzige Infektion gehabt habe, die drei Monate anhielt. Er persönlich halte das aber für „unwahrscheinlich“.
Laut dem Internisten würden Patienten mit einer Dauer-Infektion auch Dauer-Symptome zeigen, was bei seinem nicht der Fall gewesen sei. Nach seiner ersten Infektion, deren Ende durch zwei negative PCR-Tests bestätigt worden sei, sei dieser wieder vollkommen gesund gewesen.
Milde Symptome bei der ersten, Krankenhausaufenthalte bei der zweiten Infektion Generell habe sein Patient bei der ersten Infektion nur milde Symptome gezeigt. Die Infektion im Juli hingegen sei deutlich schwerer gewesen: Diesmal habe der 50-Jährige über Kurzatmigkeit geklagt, hohes Fieber gehabt und zudem Sauerstoffmangel in den Gefäßen, was zu mehreren Klinikaufenthalten geführt habe.
Zitat„Wunschdenken“: US-Mediziner glaubt nicht an mögliche Herdenimmunität Ackerly sieht den Traum von einer möglichen Herdenimmunität gegen das Virus und den mit ihr einhergehenden Schutz der Bevölkerung unterdessen langsam, aber sicher platzen: „Dieses Wunschdenken ist gefährlich“, sagt er in seinem Gastbeitrag. „Meiner Meinung nach zeigt der Fall meines Patienten, dass wir an verschiedenen Fronten angreifen müssen.“ Diese seien:
1. Die Kurve von einer moderaten anfänglichen Infektion hin zu einer schweren Reinfektion lässt vermuten, dass das neuartige Coronavirus einige Ähnlichkeiten zu anderen Viren hat, beispielsweise Dengue. Wer daran erkrankt, kann sich immer wieder damit infizieren und bei jeder weiteren Erkrankung einen schwereren Verlauf erleiden.
2. Trotz der wissenschaftlichen Hoffnungen auf eine Immunität, die entweder durch Antikörper oder Zellen entsteht, lasse die Schwere der zweiten Covid-19-Erkrankung seines Patienten darauf schließen, dass diese Immunantworten nicht so stark sind wie erhofft.
3. Viele Menschen sind nach ihrer Erkrankung nachlässig geworden, weil sie entweder dachten, dass sie immun seien oder nicht zum Verbreiten des Virus beitragen könnten. Wie Ackerlys Patient zeige, sind diese Annahmen schädlich: Sie riskieren sowohl die Gesundheit der Personen selbst als auch die der Personen in ihrem Umfeld.
4. Wenn Wieder-Infektionen bereits nach so kurzer Zeit möglich sind, könnte das einen Einfluss auf die Effektivität und Haltbarkeit von entwickelten Impfstoffen haben.
Muss man ernst nehmen, allerdings nur ein Einzelfall.
Mögliche Erklärung, die nicht gleich den "a la Dengue"-Rückschluss ziehen lässt:
Erste Infektion des Patienten mit primärer Immunantwort bewältigt. Keine Antikörper-Bildung, keine Memory T-Zellen-Bildung und auch keine Meory-B Zellen in Aktion.
Bei der zweiten Infektion mit schwererem Verlauf mag etwas davon geschehen und künftigen Infektionen doch noch vorbeugen.
Alerdings muss man ja auch konstatieren, dass trotzt Kreuz- und Hintergrundinfektionen mit den 4 endemischen Beta-Coronaviren man sich immer wieder mit diesen symptomatisch infiziert
Zitat von Fichtennadel im Beitrag #1383Alerdings muss man ja auch konstatieren, dass trotzt Kreuz- und Hintergrundinfektionen mit den 4 endemischen Beta-Coronaviren man sich immer wieder mit diesen symptomatisch infiziert
Ich würde jetzt sowieso mal gerne wissen, mit welchen der 4 endemischen Coronaviren es kreuzreaktionen mit SARS-CoV-2 gibt. Studien weißen darauf hin, dass es eine Hintergrundimmunität gibt, aber man weiß nicht durch welchen Virus ausgelöst.
Und, nur weil verschiedene Viren zu den Coronaviren gehören, muss es nicht zwangsläufig zwischen allen Kreuzreaktionen von Antikörpern geben oder daraus resultierende Kreuzimmunitäten (auch wenn das gewisse Blogger zu Gesundheitsthemen oder Biochemie gerne einfach mal behaupten).
Man sollte möglichst schnell mal rausfinden, ob vielleicht Infektionen mit den zwei endemischen Coronaviren, die auch aus Fledermäusen stammen vielleicht einen gewissen Schutz gegen Covid-19 bieten. Wäre naheliegend...
Klar verfolge ich alles wissenschaftliche zu Covid-19. Vor allem auch über die bioRxiv Preprints. Eine richtige Einordnung im Vergleich zu anderen Infektionen fällt aber immer noch sehr schwer und damit auch wie man sich im Alltag richtig verhalten soll.
SARS Cov-2 verursacht eine Endothelitis. Davon abgesehen unterscheidet sich die Immunreaktion des Körpers in ihrer klinischen Ausprägung meiner Meinung nach nicht wesentlich von der einer Influenza-, Rhino- oder Adenovirus-Infektion.
Spätfolgen im Rahmen einer dysregulierten Immunreaktion werden auch bei anderen Virusinfekten beobachtet, da hat SARS-CoV-2 keine Sonderstellung.
Fakt ist aber, dass man bei einer Infektion ein paar produktive Lebenstage verliert. Allein schon wegen der Quarantäne. Wichtig ist, dass man bei einer Infektion schwergradige Verläufe wie Thrombosen/Embolien und Sepsis/SIRS unterbindet.
Den Zahlen kann man überhaupt nicht trauen. Nach den USA hat nun auch Canada weit überhöhte Zahlen bekannt gegeben. Der Grund? Beide länder zahlen Prämien bei COVID?
Zitat von marmor im Beitrag #1389Fällt hier jemanden etwas auf?
Das die Todeszahl nicht so stark ansteigt, wie die Zahl der Infizierten könnte durchaus daran liegen, dass jetzt Sommer auf der Nordhalbkugel ist (es leben weit mehr Menschen in den mittleren und höheren breiten der Nordhalbkugel als auf denen der Südhalbkugel). Es muss nicht geheizt werden, was der Luftqualität hilft. Mehr Sonne heißt weniger Virenlast im freien (UV-Strahlen deaktivieren Viren effektiv) und die Menschen sind weniger in geschlossenen Räumen mit trockener Luft. Somit erfolgen viele Infektionen mit weniger Viren, was die schwere der Infektion verringert. Außerdem wissen wir ja, kalte Luft schwächt die Atemwege und dank der Sonne hat die Bevölkerung jetzt eine bessere Versorgung durch Vitamin-D. Das Sonnenlicht selbst stärkt ja auch direkt das Immunsystem Vielleicht spielt auch die größere Erfahrung der Ärzt eine Rolle?
Ist ja eigentlich bei allen Atemwegsinfekten so, dass die im Sommer weniger (bis gar keine) Probleme machen. Eine Entspannung über den Sommer wurde ja eh schon im Frühjahr erwartet.
Der Vitamin D Spiegel wird ausschlaggebend sein warum sich die Todeszahlen aktuell so in Grenzen halten. Eine Infektion wird dadurch zwar nicht zwangsläufig verhindert aber eben die Schwere bei den meisten deutlich verringert. Dieser Aspekt sollte unbedingt im Spätherbst und Winter berücksichtigt werden und die Bevölkerung mehr darauf aufmerksam gemacht werden.
Speedy, Achtung! Wenn Du das in Umlauf bringst, bist Du ein Verschwörungstheoretiker Vit.D + C gegen schwere Coronaerkrankung??? Ohoh, da höre ich schon viel Geschrei!
Aber mal im Ernst, wenn man das den Leuten in Gesprächen durchscheinen lässt, gibt es nicht grad wenige, die Dir nen Vogel zeigen. Aber auch das Gegenteil ist der Fall! Ich habe die letzten Tage sehr gute Gespräche in dieser Richtung gehabt, Gott sei Dank!!!
Haha mithut Die Wenigsten nehmen Vit.D in einer Dosierung, die sich lohnt. 1000IU sind da schon viel, hat der Doktor gesagt! Magnesium und K2 sind sowieso nicht dabei.
Zitat von Speedy im Beitrag #1392Der Vitamin D Spiegel wird ausschlaggebend sein warum sich die Todeszahlen aktuell so in Grenzen halten. Eine Infektion wird dadurch zwar nicht zwangsläufig verhindert aber eben die Schwere bei den meisten deutlich verringert. Dieser Aspekt sollte unbedingt im Spätherbst und Winter berücksichtigt werden und die Bevölkerung mehr darauf aufmerksam gemacht werden.
das wird man von unserem Gesundheitsminister vermutlich nicht hören.
Neben Vitamin D bitte nicht das Vitamin C vergessen. In ausreichender Dosierung kann es sogar Polio nebst bereits eingesetzer Lähmung oder Herpesbedingte Hepatitis 1 und 2 "wegmachen".
bul, ausreichende Dosierung des Vit.C ist hier zu Lande genug Obst essen. Wer ein Gramm davon zusätzlich nimmt, muss aufpassen, nicht gleich tot umzufallen! Da hatte ich schon krasse Ansagen bekommen, man mag garnix mehr an Tipps geben.
Aber echt komisch: ich lebe immer noch und ein paar andere auch, die bei der Einnahme von Vit.C als reine Ascorbinsäure keine Hemmungen haben.
Wäre praktisch wenn man Gegenstände, die (möglicherweise) in Kontakt mit Viren gekommen sind, zur desinfektion einfach nur etwas in Salzlake legen müsste, oder sogar das abwischen mit Salzlake helfen würde.