Zitat von Illuminatus im Beitrag #295Manchmal wünsche ich mir einfach konkrete Maßnahmen, als irgendwelche kryptischen Stoffwechsel-Wege oder Modellorganismen
Vieles muss man einfach ausprobieren und manchmal funktioniert es und manchmal ist es eben doch nicht so optimal. Oder es stellen sich allergische Reaktionen ein, die kann man natürlich auch nicht gebrauchen.
Beispielsweise habe ich schon die unterschiedlichsten Probiotika ausprobiert, so richtig zufrieden war ich mit keinem, obwohl sie schon eine wohltuende Wirkung entfalten können.
Alles ist individuell, so unterschiedlich wie Menschen eben sind, was dem einen gesundheitliche Vorteile verschafft, hilft dem anderen noch lange nicht oder nur sehr begrenzt. Das Ganze ist auch ziemlich kostspielig, aber wenn man das Beste für sich und seine Lieben erreichen will, darf man sich durch die hohen Kosten nicht abschrecken lassen . Was ist schon Geld....
wir sollten nicht vergessen, dass sich die Darmflora wie eine "Bakterienzucht" verhält und wer schon häufiger Nahrungsmittel fermentiert hat, kann ein ähnliches "Klagelied" singen. Der Erfolg hängt sehr stark von der Ernährung sowie evtl. Schadstoffen/Medikamenten ab.
wir sollten nicht vergessen, dass sich die Darmflora wie eine "Bakterienzucht" verhält und wer schon häufiger Nahrungsmittel fermentiert hat, kann ein ähnliches "Klagelied" singen. Der Erfolg hängt sehr stark von der Ernährung sowie evtl. Schadstoffen/Medikamenten ab.
Die Frage ist natürlich, welche Bakterien wir genau in unsrem Darm beherbergen, bzw. welche sich bei dem Einzelnen gut züchten lassen. Ich denke mal, dass das auch unterschiedlich sein wird, selbst bei ähnlicher Nahrung.
Weißt Du, wie sich beispielsweise Algen auf das Darmmikrobiom auswirken, welche Bakterienstämme davon besonders profitieren?
parcel
ZitatNeue Funktionen im Darm-Mikrobiom entdeckt Eine gemeinsame Studie der Universitäten Konstanz und Wien kommt zum Ergebnis: Ein Schwefelzucker aus grünem Gemüse fördert das Wachstum wichtiger Darmbakterien
ZitatSchwefelzucker aus grünen Pflanzen und Algen
Sulfoquinovose (Sulfoglukose) ist ein Schwefelzucker, der als chemischer Baustein vor allem in grünem Gemüse wie Spinat, Salat und in Algen zu finden ist. Aus vorhergehenden Studien der Arbeitsgruppe um den Mikrobiologen David Schleheck an der Universität Konstanz war bekannt, dass andere Mikroorganismen den Schwefelzucker prinzipiell als Nährstoff nutzen können. In ihrer aktuellen Studie ermittelten die Forscher*innen der Universitäten Konstanz und Wien über Analysen von Stuhlproben, wie diese Prozesse spezifisch im menschlichen Darm ablaufen. „Wir konnten nun zeigen, dass die Sulfoquinovose anders als beispielsweise Glukose, die eine Vielzahl von Mikroorganismen im Darm ernährt, das Wachstum ganz spezifischer Schlüsselorganismen im Darm-Mikrobiom stimuliert“, sagt David Schleheck. Zu diesen Schlüsselorganismen zähle das Bakterium der Art Eubacterium rectale, das zu den zehn häufigsten Darmmikroben bei gesunden Menschen gehöre. „Die E. rectale-Bakterien fermentieren Sulfoquinovose über einen von uns erst kürzlich entschlüsselten Stoffwechselweg und produzieren dabei unter anderem eine Schwefelverbindung, Dihydroxypropansulfonat oder kurz DHPS, welche wiederum anderen Darmbakterien wie Bilophila wadsworthia als Energiequelle dient. Bilophila wadsworthia produziert aus DHPS letztendlich Schwefelwasserstoff über einen ebenfalls erst kürzlich entdeckten Stoffwechselweg“, erläutert der Mikrobiologe.
leider ist mir die Wirkung von Algen auf die Darmbakterien nicht bekannt, aber sie sind den grünen Pflanzen sehr ähnlich. Schwefelwasserstoff dient in geringen Mengen u.a. als "Signalmolekül" und ist für unseren Körper nicht schädlich. Größere Mengen H2S sollten aber vermieden werden. Prinzipiell kann man den Körper in kleinen Schritten an Rohkost in Bioqualität und eiweißreiche Kost gewöhnen, um die Zahl der gesunden Bakterien zu erhöhen. Auch fermentierte Lebensmittel können hilfreich sein und Zucker bzw. kurzkettige Kohlenhydrate sollten selten oder nie verzehrt werden.
Mikrobielle Signatur: Darmbakterien können Depressionen beeinflussen
ZitatIn zwei verschiedenen niederländischen Studien erforschten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler welchen Einfluss das menschlich Darmmikrobiom auf die Ausprägung von Depressionen habt. Sie stellten fest, dass es eine mikrobielle Signatur gibt, die über unterschiedliche ethnische Gruppen hinweg mit der Ausprägung depressiver Symptome im Zusammenhang steht. Außerdem fanden sie heraus, dass Darmbakterien bestimmte chemische Stoffe produzieren, die mit Depressionen in Verbindung gebracht werden.
Synthese chemischer Botenstoffe
In der zweiten Studie verglichen Najaf Amin, Robert Kraaij, Djawad Radjabzadeh und Kollegen die Merkmale der Darmmikrobiota von 1.054 Teilnehmern einer anderen Kohorte. Dabei fanden sie 13 verschiedene mikrobielle Einheiten (Taxa), die mit depressiven Symptomen in Zusammenhang gebracht werden. Die Forschenden stellten fest, dass diese Darmbakterien an der Synthese chemischer Botenstoffe beteiligt sind, die mit Depressionen in Verbindung gebracht werden. Dazu zählen zum Beispiel Glutamat, Butyrat, Serotonin und Gamma-Aminobuttersäure (GABA).
Die Frage ist natürlich, welche Bakterien wir genau in unsrem Darm beherbergen, bzw. welche sich bei dem Einzelnen gut züchten lassen. Ich denke mal, dass das auch unterschiedlich sein wird, selbst bei ähnlicher Nahrung.
Weißt Du, wie sich beispielsweise Algen auf das Darmmikrobiom auswirken, welche Bakterienstämme davon besonders profitieren?
parcel
ZitatNeue Funktionen im Darm-Mikrobiom entdeckt Eine gemeinsame Studie der Universitäten Konstanz und Wien kommt zum Ergebnis: Ein Schwefelzucker aus grünem Gemüse fördert das Wachstum wichtiger Darmbakterien
ZitatSchwefelzucker aus grünen Pflanzen und Algen
Als Liebhaber von Sencha mit Algengeschmack bezweifle ich, dass Algen Europäern viel bringen, weil uns die japanischen „Sushi-Mikroben“ im Darm fehlen. Japaner sind als Inselbewohner seit Jahrtausenden an Algen angepasst worden und ihre Mikrobiom hat sich geändert, während es für eine z. B. bayrische Darmflora kein Anlass gab, sich damit auseinanderzusetzen. Wahrscheinlich ist es gesünder nur Regionales zu essen, worauf sich der Darm schon seit ein paar Generationen eingeschossen hat.
„Es zeigte sich, dass sich bestimmte Gensequenzen der Meeresmikroben tatsächlich im der menschlichen Darmflora wiederfinden ließen – allerdings nur bei den Japanern. Hier entdeckten die Wissenschaftler Gene, die Rotalgenabbauende Enzyme kodieren. Offenbar müssen diese Gene im Laufe der Evolution vom Meeresbakterium auf die Darmbakterie transferiert worden sein. im Darm der Nordamerikaner dagegen fand sich keine Spur solcher Enzyme.“
Apfelessig wirkt antibakteriell und soll getrunken deshalb verhindern, dass sich Fäulnisbakterien im Darm ausbreiten. Regelmäßig angewendet soll er als sanfte Darmreinigung wirken und Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung und Blähungen lindern.
In puncto Verdauung werden ihm zudem noch viele weitere positive Effekte zugeschrieben. So heißt es unter anderem, dass Apfelessig gegen Sodbrennen hilft und bei Magensäuremangel das Völlegefühl mindert.
Zitat von scooter44 im Beitrag #307Es gibt Apfelessig auch in Kapseln.
Kapseln mit Apfelessig habe ich in früheren Zeiten jahrelang genommen, gebracht haben sie gar nichts. Ich kann sie nicht empfehlen. Was gut gewirkt hat, ist Bio Apfelessig, zwei bis dreimal täglich, allerdings wird man das Getränk auch irgendwann leid.
Eine Übersicht über die Modulation der Darmmikrobiota durch diätetische Polyphenole
ZitatImmer mehr Studien bestätigen die Bedeutung der Darmmikrobiota für die Gesundheit des Wirts, einschließlich der psychischen Gesundheit. Darmbakterien helfen uns nicht nur, die Aufnahme von Nährstoffen und Energie zu maximieren, sondern sind auch für den Gesundheitszustand des Körpers unerlässlich [1]. Insbesondere mikrobielle Infektionen und Ungleichgewichte in der Zusammensetzung der Darmmikrobiota sind mit Darmerkrankungen wie chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und anderen immunbezogenen Störungen assoziiert [2, 3]. Obwohl genetische und Umweltfaktoren die Hauptdeterminanten der Darmmikrobiota-Zusammensetzung sind, ist es gut bekannt, dass die Ernährung die mikrobielle Fermentation und die Gesamtbakterien im Darm beeinflusst. Tatsächlich kann die interindividuelle Variation der Darmmikrobiota teilweise Unterschiede in der Nahrungsaufnahme widerspiegeln, obwohl die Reaktion der Darmmikrobiota auf Ernährungsumstellungen auch zwischen Individuen unterschiedlich sein kann [4].
Phenolische Verbindungen oder Polyphenole sind sekundäre Metaboliten mit einem weit verbreiteten Vorkommen im Pflanzenreich. In der Natur können Polyphenole in zwei Hauptgruppen eingeteilt werden: Flavonoide und Nichtflavonoide.
Extensive Summary of the Important Roles of Indole Propionic Acid, a Gut Microbial Metabolite in Host Health and Disease https://www.mdpi.com/2072-6643/15/1/151
Anzumerken ist, dass das im Artikel als Lactobacillus sporogenes bezeichnete Bakterium eigentlich korrekterweise Bacillus coagulans heißen muss und auch als Probiotikum käuflich zu erwerben ist.
ZitatZur großtechnischen Herstellung von Propionsäure in der Chemischen Industrie werden aktuell zwei Verfahren angewendet. Die Hydrocarboxylierung von Ethen (Carbonylierung in Gegenwart von Wasser) wurde bereits in den 1930er Jahren von Walter Reppe bei der BASF in Ludwigshafen am Rhein entwickelt. Aufgrund der preisgünstigen Verfügbarkeit von Aldehyden auf Basis von petrochemischen Rohstoffen durch die Entwicklung der Oxo-Synthese bzw. Hydroformylierung, wird Propionsäure heute ebenfalls durch die Oxidation von Propionaldehyd hergestellt.
[...]
Propionsäure (E 280) sowie ihre Salze Natriumpropionat (E 281), Calciumpropionat (E 282) und Kaliumpropionat (E 283) werden als Konservierungsmittel verwendet. Die Säure selbst hat einen für den Menschen unangenehmen Geschmack, deshalb werden in der Lebensmittelindustrie, vor allem für abgepacktes Schnittbrot oder Feingebäck, die Salze der Säure verwendet.
[...]
Untersuchungen an Zelllinien von Dünn- und Dickdarmzellen haben gezeigt, dass die Stimulierung der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren für kurzkettige Fettsäuren GPR41 (free fatty acid receptor FFAR 3) und GPR43 (free fatty acid receptor FFAR 2) durch Propionsäure zum Beispiel zu einer günstigen Beeinflussung des Fett- und Zuckerstoffwechsels führt. Die gleiche Beobachtung konnte auch direkt an Ratten gemacht werden.
Besonders die vermehrte Bildung von zwei Hormonen, PYY (Peptid YY) und GLP-1 (Glucagon-like Peptide 1) ist in diesem Zusammenhang wichtig. PYY und GLP-1 werden in den „L-Zellen“ des Darms, besonders im letzten Teil des Dünndarms (Ileum) und im Dickdarm (Blinddarm, aufsteigender Dickdarm) produziert. GLP-1 aktiviert die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse und hemmt dort gleichzeitig die Glucagon-Bildung (Glucagon ist der Insulin-Gegenspieler und erhöht den Blutzuckerspiegel). Somit wird durch kurzkettige Fettsäuren der Blutzuckerspiegel gesenkt.
Gleichzeitig wird der Appetit reduziert und das Sättigungsgefühl verstärkt. Dabei wirken PYY und GLP-1 sowohl im Hypothalamus, einer bestimmten Gehirnregion, im Sinne eines Sättigungsgefühls sowie einer Verminderung des Appetits, als auch im Magen, wo die Entleerung gehemmt wird.
Wird Propionsäure in Form von Natriumpropionat oder Calciumpropionat der Nahrung zugeführt, hat dies eine Produktion von PYY und GLP-1 zur Folge, deren Spiegel im Blut ansteigen. Im Laufe eines halben Jahres kommt es bei Übergewichtigen zu einer Gewichtsabnahme, auch im Bauchraum und der Leber, und die Insulinresistenz, die sich in der Kontrollgruppe verschlechtert, bleibt gleich.[20]
Tirosh et al. zeigten in einer Studie mit 14 Probanden, dass der Verzehr einer 1000 mg Propionat enthaltenden Mischmahlzeit beim Menschen kurz nach dem Essen zu einem Anstieg von Plasma-Glucagon, einem glukoneogenen Hormon namens Fettsäure-bindendes Protein 4 (FABP4), und zur Noradrenalinfreisetzung durch das sympathische Nervensystem führte. Dies wiederum bewirkte eine Insulinresistenz mit kompensatorischer Hyperinsulinämie. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Propionat als Stoffwechseldisruptor wirken kann, der das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 und Fettleibigkeit beim Menschen potenziell erhöht.[21] [...]
Sulfoquinovose (Sulfoglukose) ist ein Schwefelzucker, der als chemischer Baustein vor allem in grünem Gemüse wie Spinat, Salat und in Algen zu finden ist. Aus vorhergehenden Studien der Arbeitsgruppe um den Mikrobiologen David Schleheck an der Universität Konstanz war bekannt, dass andere Mikroorganismen den Schwefelzucker prinzipiell als Nährstoff nutzen können. In ihrer aktuellen Studie ermittelten die Forscher*innen der Universitäten Konstanz und Wien über Analysen von Stuhlproben, wie diese Prozesse spezifisch im menschlichen Darm ablaufen. Wir konnten nun zeigen, dass die Sulfoquinovose anders als beispielsweise Glukose, die eine Vielzahl von Mikroorganismen im Darm ernährt, das Wachstum ganz spezifischer Schlüsselorganismen im Darm-Mikrobiom stimuliert, sagt David Schleheck. Zu diesen Schlüsselorganismen zähle das Bakterium der Art Eubacterium rectale, das zu den zehn häufigsten Darmmikroben bei gesunden Menschen gehöre. Die E. rectale-Bakterien fermentieren Sulfoquinovose über einen von uns erst kürzlich entschlüsselten Stoffwechselweg und produzieren dabei unter anderem eine Schwefelverbindung, Dihydroxypropansulfonat oder kurz DHPS, welche wiederum anderen Darmbakterien wie Bilophila wadsworthia als Energiequelle dient. Bilophila wadsworthia produziert aus DHPS letztendlich Schwefelwasserstoff über einen ebenfalls erst kürzlich entdeckten Stoffwechselweg, erläutert der Mikrobiologe.
Eubacterium rectale scheint wirklich sehr interessant zu sein. Mich fasziniert gerade die Idee, dass mich dieses Bakterium vom Sportmuffel zu jemandem machen könnte, der einfach Spaß an Sport hat. „die Transplantation der Darmbakterien von bewegungsfreudigen Mäusen auf „Sportmuffel“ diese nun zu Sportfans. Nähere Analysen ergaben, dass dafür vor allem zwei Bakterienarten verantwortlich waren: Eubacterium rectale und Coprococcus eutactus. Waren sie in der Darmflora reichlich vertreten, motivierte dies die Mäuse zum Sport.“ https://www.scinexx.de/news/medizin/darm...ort-motivation/
Das bedeutet, ich überlege mir Eubacterium rectale und Coprococcus eutactus Bakterienstämme möglichst pur zu kaufen und mit Sulfoquinovose zu füttern und vielleicht viel Algen und Spinat essen?). Vielleicht gehen auch Omega 3 Kapseln aus Algenöl als Wachstumsbooster?. Vielleicht werde ich dann so sportlich wie Popeye durch den Spinat ;-) Mein Ziel wäre es einfach Spaß am Sport zu bekommen. Ich gehe nur ins Fitnessstudio, weil es halt gesund ist und ich dadurch keine Rückenschmerzen mehr habe. Leider finde ich immer nur Mischkulturen für den Darm zu kaufen, und dann weiß ich nie, ob eine relevante Menge dieser zwei Bakterien vorhanden ist. Aber andererseits steht in dem Zitat „Eubacterium rectale, das zu den zehn häufigsten Darmmikroben bei gesunden Menschen gehört“ und müsste daher vielleicht nur ausreichend gefüttert werden.
Danke, das kannte ich noch nicht, aber ich denke, es gibt nichts, was nicht sowohl gesund als auch krank machend sein kann. Coprococcus Mangel findet man übrigens bei Depressionen und kann wohl durch Omega 3 erhöht werden. Daher auch die Überlegungen ob Omega 3 aus Algenöl nicht gut für beide Bakterienarten wäre.
ZitatDarmentzündungen führen zu verschiedenen chronischen Erkrankungen, die zusammen als entzündliche Darmerkrankungen (IBD) bekannt sind. IBD betrifft hauptsächlich den Dickdarm, kann aber auch den Magen-Darm-Trakt als Ganzes betreffen. Seine Hauptsymptome sind Schmerzen, Durchfall und Gewichtsverlust, und es ist in der Regel mit Mangel an Makro- und Mikronährstoffen verbunden.
Leider entwickelt der Körper nach einiger Zeit eine Resistenz gegen die bereits verfügbaren Medikamente: So gelingt es vielen Patienten nicht, eine Remission aufrechtzuerhalten, die in weniger als 50% der Fälle erreicht wird.
Die Ernährung ist eine wichtige Determinante der Darmentzündung. Eine unausgewogene Ernährung kann die Darmmikrobiota beeinträchtigen und Dysbiose verursachen, die mit einer fehlregulierten Immunantwort des Wirts zusammenhängt. Die Mittelmeerdiät ist bekannt für ihre entzündungshemmende Wirkung und für die Vorbeugung von Dysbiose. Um das Management und die Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen zu verbessern, sollte es üblich werden, die Ernährung des Patienten mit Nahrungsergänzungsmitteln mit entzündungshemmender Wirkung (Probiotika, Butyrat, Phosphatidylcholin, Lactoferrin, Palmitoylethanolamid, Silymarin und Omega 3) zu integrieren, die die Stabilität der mikrobiellen Kohorte des Darms aufrechterhalten und die Schleimhautbarriere stärken, wodurch IBD-Symptome verhindert oder gelindert werden. Nahrungsergänzungsmittel können helfen, die hohen Kosten, die nachteiligen Nebenwirkungen und die wiederkehrenden Rückfälle, die typisch für den Drogenkonsum sind, zu bekämpfen.
Wohltuende Wirkung der Darmfermentation natürlicher Polysaccharide
Polysaccharide und Gesundheit
Da die meisten Polysaccharide von unserem Verdauungssystem nicht vollständig verdaut werden können, hängt die positive Wirkung vieler Polysaccharide hauptsächlich von ihrer Fermentierbarkeit sowie den physikalisch-chemischen Eigenschaften einschließlich Wasserspeicherkapazität und Gallensäurebindungsfähigkeit ab. Daher kommen die natürlichen Polysaccharide unserer Gesundheit vor allem zugute, indem sie die Magenentleerung verlangsamen [85], die Darmfunktion physikalisch verbessern [86], die Darmmikrobenstruktur modulieren [87], als Substrate für die mikrobielle Fermentation wirken [85] und das Immunsystem schützen
Verschiedene Arten von Polysacchariden haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Ausbeute von SCFAs. Zum Beispiel liefert die Stärkefermentation durch menschliche Fäkalbakterien eine höhere Menge an Butyrat unter den SCFA-Produkten als Pektinfermentation. Auch im Dünndarm unvollständig verdaute Stärke kann butyrogen sein [56,57]. Außerdem haben einige Hinweise darauf hingewiesen, dass Fructooligosaccharide auch butyrogen sein können [58,59]. Eine frühe Studie hat den Zusammenhang zwischen der Versorgung mit Ballaststoffen, der Produktion von SCFAs und der Proliferation von Darmzellen untersucht und festgestellt, dass Ballaststoffe die Darmzellproliferation stimulieren können [60].
Butyrat produzierende Bakterien haben die Fähigkeit, Butyrat im menschlichen Dickdarm zu produzieren [61]. Zwei der dominantesten Butyrat-produzierenden endogenen Darmbakterien sind Faecalibacterium prausnitzii und Eubacterium rectale/Roseburia spp. [50,61,62]. Butyrat produzierende Bakterien bauen Substrate durch Oxidation ab, um Energie in Form von ATP zu erhalten. Die resultierenden reduzierenden Äquivalente werden auf metabolische Zwischenprodukte übertragen, um Endprodukte zu bilden. Die Art der Endprodukte hängt von den Wegen ab, die die Butyrat-produzierenden Bakterien nutzen. In der Regel können Butyratproduzenten auch Laktat, Formiat, Wasserstoff und Kohlendioxid produzieren [63]
WENIGER BUTYRAT-PRODUZIERENDE BAKTERIEN Depressive haben ein anderes Mikrobiom
ZitatIn 34 Studien zeigte sich, dass die 1.519 psychiatrisch erkrankten Menschen im Vergleich zu den 1.429 Kontrollpersonen signifikant weniger entzündungshemmende Butyrat-produzierende Bakterien (Faecalibacterium und Coprococcus) aufwiesen. Dagegen zeigte sich eine Anreicherung von entzündungsfördernden Bakterien (Eggerthella) bei Patienten mit Depression, bipolarer Störung, Schizophrenie und Angststörung. Die Forscher sehen hier ein Target, das möglicherweise künftig neben genetischen und entzündlichen Biomarkern zur Diagnosestellung genutzt werden kann.
Psychiatrische Erkrankungen sind nicht das alleinige Spielfeld der Mikrobiomforschung. Bei immer mehr Erkrankungen suchen Wissenschaftler:innen nach Auffälligkeiten im Mikrobiom verglichen mit Gesunden – so beispielsweise auch bei Multipler Sklerose. Hier scheinen ebenfalls kurzkettige Fettsäuren (Butyrat zählt zu den kurzkettigen Fettsäuren) Einfluss auf den Krankheitsverlauf zu nehmen. So fanden Wissenschaftler um Professor Aiden Haghikia, Chef der Neurologie der Universitätsklinik in Magdeburg, heraus, dass Propionsäure Schübe bei MS reduziert.
Jüngst fanden Forscher:innen zudem heraus, dass das Mikrobiom bei schwer an COVID-19 erkrankten Patienten weniger divers ist und bestimmte Bakterienpopulationen, unter anderem mit Barrierefunktion, reduziert sind. Das könnte Blutstrominfektionen bei diesen COVID-19-Patienten begünstigen.
Warum ein gesundes Mikrobiom im Kampf gegen COVID-19 helfen kann Mikrobiologen wenden sich im Kampf gegen virale Infektionen einer neuen Hoffnung zu: den Mikroben, die in unserem Darm leben.
ZitatDie parasitäre Lebensweise von Viren macht sie zu einem schwierigen Feind. Traditionelle Verteidigungsstrategien wie antivirale Medikamente und Impfstoffe sind schwierig zu entwickeln, können unerwünschte Nebenwirkungen haben und verlieren möglicherweise an Wirksamkeit, wenn das Virus mutiert. Einige Wissenschaftler denken deshalb über den Tellerrand hinaus: Sie verweisen darauf, dass wir in diesem Kampf nicht allein sind. Billionen von Mikroben, die in und auf uns leben – kollektiv als das menschliche Mikrobiom bekannt –, nennen den Körper ihr Zuhause und brauchen ihn zum Überleben. Deshalb testen Forscher, ob sie diese Mikroben für die Armee des Immunsystems rekrutieren können, um bei der Bekämpfung viraler Eindringlinge zu helfen.
In den letzten Jahrzehnten haben Wissenschaftler viel über das Mikrobiom des Darms gelernt, insbesondere über die bakterielle Komponente. Mittlerweile ist gut belegt, dass Darmbakterien bei der Verdauung helfen und bestimmte Nährstoffe herstellen.
Für gewöhnlich zeigt sich bei COVID-19 ein schwerer Krankheitsverlauf bei älteren Menschen sowie altersunabhängig bei Menschen mit Vorerkrankungen wie Fettleibigkeit, Diabetes und Krebs. Diese Vorerkrankungen wurden auch mit Unterschieden im Mikrobiom einer Person in Verbindung gebracht. Zudem hat eine Reihe von Vorstudien ungewöhnliche Mikrobiome bei hospitalisierten COVID-19-Patienten dokumentiert. Falls es also einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Darmmikrobiom und dem Schweregrad von COVID-19 gibt, könnte es möglich sein, das Mikrobiom zu verändern, um SARS-CoV-2 und andere Viren zu bekämpfen.
Kurzkettige Fettsäuren im Dickdarm und peripheren Geweben: Butyrat, Darmkrebs, Fettleibigkeit und Insulinresistenz im Fokus
ZitatIn der Tat hat sich gezeigt, dass orale und diätetische Ergänzungen von Butyrat allein Fettleibigkeit und Insulinresistenz verhindern. Dieser Review konzentriert sich auf Quellen von kurzkettigen Fettsäuren, mit Schwerpunkt auf Quellen von Butyrat, Mechanismen des Ballaststoff- und Butyratstoffwechsels im Darm und seine schützenden Wirkungen auf Darmkrebs und die peripheren Auswirkungen der Butyrat-Supplementierung in peripheren Geweben bei der Prävention und Umkehrung von Fettleibigkeit und Insulinresistenz.
Das ist zwar mittlerweile alles schon bekannt, aber es ist auch sehr wichtig. Das Darmmikrobiom hat einen entscheidenden Einfluss auf unsere gesamte Gesundheit. Hat jemand Erfahrungen mit einer Butyrat-Supplementierung?
zur Zeit verzehre ich täglich 3 EL Kokosöl ("Happy Belly" natives Kokosöl von Amazon) und die Leber wandelt MCTs in Ketone um (u.a. BHB). BHB hat viele positive Effekte auf unsere Gesundheit und Kokosöl verbessert die Darmfunktion.
Lactococcus lactis hilft gegen Stress, depressive und ängstliche Verhaltensweisen, für besseres Lernen und mehr Gedächtnis, für mehr Serotonin, diesmal wieder bei Mäusen getestet. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9896737/
Ich überlege mir einen interessanten Bakterienstamm in Reinform zu nehmen, gemeint ist keine Bakterienmischung, und zu schauen, ob ich eine Veränderung spüre im Sinne von mehr Heiterkeit bzw. Gelassenheit. Ein besseres Gedächtnis werde ich schlecht feststellen können. Lactococcus lactis nehme ich schon übe meinen selbst gemachten, leckeren Kefir, ein und bei dem ist bei Männern nachgewiesen, dass er den Cortisolspiegel absenkt und subjektive Schlafqualität und die Gesundheit verbessert. https://www.nature.com/articles/s41430-021-00978-3 Wäre die Frage, ob ich Lactococcus lactis überhaupt bemerke bei einer Einnahme, wenn schon ein Grundspiegel durch den Kefir vorhanden ist?