Mit einzelnen Bakterienstämmen habe ich keine gute Erfahrung gemacht, bzw. habe ich mich nach der Einnahme sehr unwohl gefühlt. Am Schlechtesten bekommen ist mir L. Reuteri in Pulverform. Man sollte immer mindestens 3 verschiedene Stämme nehmen und auch immer nur in kleinsten Mengen, so viel ich festgestellt habe sind sie alle hochwirksam.
Mit einzelnen Bakterienstämmen habe ich keine gute Erfahrung gemacht, bzw. habe ich mich nach der Einnahme sehr unwohl gefühlt. Am Schlechtesten bekommen ist mir L. Reuteri in Pulverform. Man sollte immer mindestens 3 verschiedene Stämme nehmen und auch immer nur in kleinsten Mengen, so viel ich festgestellt habe sind sie alle hochwirksam.
Danke. Zumindest kann man bei Nebenwirkungen vermuten, dass der Stamm auch wirkt und man ihn vielleicht nur anders dosieren oder eine andere Einnahmeform finden muss. Gerade finde ich dieses Video mit der Herstellung eines L. Reuteri Joghurts ganz spannend. In den Joghurt könnte man noch mehrere andere Kulturen geben, für den Geschmack und die Gesundheit. Die Kommentare unter dem Video hören sich auch gut an. L. Reuteri klinkt schon interessant wegen des erhöhtem Oxytocin und dem verbesserten Lebensgefühl. https://www.youtube.com/watch?v=WVEy64dsees
Zusammenspiel zwischen dem Schweregrad von COVID-19 und dem Darmmikrobiom: Auswirkungen bakterieller Koinfektionen?
ZitatCOVID-19 und Darmpathogene
Daten aus neueren Studien deuten darauf hin, dass die Auflösung der SARS-CoV-2-Infektion zu einer persistierenden GI-Dysfunktion führen kann, die bestimmten Aspekten der postinflammatorischen Darm-Hirn-Interaktionsstörung (GBID) und der funktionellen gastrointestinalen Störung (FGID) ähnelt [46]. Dies wird auf die Zusammenhänge zwischen minderwertigen Darmentzündungen, erhöhter Permeabilität und Dysbiose sowie Umwelt- und psychischen Belastungen zurückgeführt [46]. Wie im vorherigen Abschnitt erwähnt, wird die Zusammensetzung der Darmbakterien während der COVID-19-Infektion moduliert, was zu einer Anfälligkeit des Wirts für die pathogenen Arten und damit zu bakteriellen Infektionen führt.
Insbesondere zeigte eine aktuelle Studie, dass die Kotproben von COVID-19-Patienten bis zu 6 Tage nach der Freigabe von SARS-CoV-2 aus den Atemwegen positiv auf aktive Coronavirus-Signaturen getestet wurden [47]. Darüber hinaus zeigten diese Kotproben höhere Häufigkeiten der bakteriellen pathogenen Arten Collinsella aerofaciens, Collinsella tanakaei, Streptococcus infantis und Morganella morganii [47]. Unter diesen Spezies führt C. aerofaciens zu einem Verlust der Darmepithelintegrität durch Erhöhung der Expression des proinflammatorischen Zytokins IL-17 und der Chemokine CXCL1 und CXCL5 durch Darmepithelzellen [48]. Während die Rolle von S. infantis und ihre direkte Bedeutung bei Darmerkrankungen unklar bleibt, sind die S. infantis-Spiegel bei Personen mit akutem Hirninfarkt im Vergleich zu gesunden Kontrollen erhöht [49]. M. morganii ist ein seltener opportunistischer Erreger, der mit multipler Organpathogenität über alle Altersgruppen hinweg assoziiert ist [50].
Auf der anderen Seite berichteten die Kotproben mit geringer bis keiner SARS-CoV-2-Infektiosität über höhere Häufigkeiten von kurzkettigen Fettsäuren (SCFA)-produzierenden Bakterien wie Parabacteroides merdae, Bacteroides stercoris, Alistipes onderdonkii und Lachnospiraceae-Bakterium 1_1_57FAA [43]. SCFAs wie Acetat, Propionat und Butyrat sind wichtige Metaboliten bei der Aufrechterhaltung der intestinalen Homöostase [51]. Sie sind ein wichtiger Brennstoff für Darmepithelzellen, die für die Stärkung der Darmbarrierefunktion verantwortlich sind
Mechanismen des Blut-Hirn-Schrankenschutzes durch kurzkettige Fettsäuren aus Mikrobiota
Zitat Die Beeinträchtigung der Integrität der Blut-Hirn-Schranke (BBB) ist an den zahlreichen neurologischen Erkrankungen beteiligt, die mit Neuroinflammation, Neurodegeneration und Alterung einhergehen. Es ist nun offensichtlich, dass kurzkettige Fettsäuren (SCFAs), hauptsächlich Acetat, Butyrat und Propionat, die durch anaerobe bakterielle Fermentation der Ballaststoffe im Darm hergestellt werden, eine Schlüsselrolle in der Kommunikation zwischen dem Magen-Darm-Trakt und dem Nervensystem spielen und für die Erhaltung der BBB-Integrität unter verschiedenen pathologischen Bedingungen von entscheidender Bedeutung sind.
Therapeutisches Potenzial der kurzkettigen Fettsäureproduktion durch Darmmikrobiota bei neurodegenerativen Erkrankungen
ZitatBallaststoffe sind eine Hauptquelle für kurzkettige Fettsäuren (SCFAs) im Körper, und die Fermentationsprodukte von SCFAs, die durch intestinale Mikrobiota induziert werden, beeinflussen den Energiestoffwechsel. SCFAs dienen nicht nur als Energiequelle im Darm, sondern hemmen auch die Autophagie, das nukleotidbindende Oligomerisierungsdomänen-enthaltende Protein, LRR und das Pyrindomänen-enthaltende Protein 3-Inflammasom. SCFAs bieten zahlreiche therapeutische Vorteile durch ihren Einfluss auf die kognitive Funktion und die Pathophysiologie neurodegenerativer Erkrankungen (NDD). Darüber hinaus sind NDDs mit Anomalien in der Darmmikrobiota verbunden, einschließlich einer erhöhten Belastung durch Krankheitserreger und opportunistische Mikroben.
SCFAs erhalten die gesunde mitochondriale Funktion und stimulieren die Reifung von Mikroglia, die folglich das Fortschreiten von NDD und kognitiven Verfall unterdrückt, indem sie Entzündungen und oxidativen Stress regulieren. Grundsätzlich fungieren SCFAs als Cofaktoren für die mitochondrialen Enzyme des Wirts und werden auf ihre Fähigkeit untersucht, die Veränderung der Darmmikrobiota umzukehren, die bei vielen NDDs und Herzerkrankungen beobachtet wird.
ZitatDennoch hält sich hartnäckig der Gedanke, der Darm sei eine Art „Abflussrohr“, das regelmäßig durchgespült werden müsse, um zu funktionieren oder gesund zu bleiben. Für diese Darmreinigung werden Kuren mit Glaubersalz (Glaubern), Kolonhydrotherapien, Darmspülungen oder andere Arten von Einläufen empfohlen. Doch aktuelle Studien zeigen, dass dadurch das Mikrobiom nachhaltig beschädigt wird. Hätten unsere Helfer im Darm eine Stimme, würden sie laut um Hilfe schreien, denn diese Form der „Darmpflege“ bringt das Leben im Verdauungstrakt ganz schön durcheinander.
Verarmung des Mikrobioms
Bei der Darmreinigung werden mit der Flüssigkeit nicht nur Stuhlreste, sondern vor allem immense Mengen an gesunden Bakterien ausgespült. Veränderungen findet man danach bei ganz unterschiedlichen Bakterienstämmen im Darm. In einer Studie ließ sich nachweisen, dass kurz nach dem Abführen mit Glaubersalz bzw. Polyethylen-Glykol (PEG) die Keimzahl um das 31-fache (!!) gesunken war. Bei jedem Fünften waren die Veränderungen der Darmflora so ausgeprägt, dass die für jeden Menschen charakteristische, individuelle Zusammensetzung der Darmflora zumindest vorübergehend komplett zerstört war.
Kurz nach einer Darmreinigung findet man deutlich weniger der guten und hilfreichen Bacteroidetes, Bifidobakterien, Milchsäurestämme sowie anderer darmfreundlicher Vertreter. Dafür nehmen Proteobakterien und Enterobakterien zu. Diese Konstellation schaltet im Darm alle Hebel auf Entzündung. Und diese Veränderungen begünstigen, wenn sich die Darmflora nicht wieder rasch erholt, Übergewicht, Reizdarm, chronisch entzündliche Darmerkrankungen und möglicherweise auch Allergien, Autoimmunerkrankungen und andere Entzündungen im Körper.
Darm-Detoxifikation: Mythos oder sinnvolle Therapie?
ZitatEntgiftungsbehandlungen basieren auf der alten, schon in der Antike vorhandenen Vorstellung, dass eine Obstipation zu einem zu langen Verweilen toxischer Substanzen im Darm führe. Dies würde dann konsekutiv eine vermehrte Aufnahme toxischer Substanzen im Sinne einer «Autointoxikation» verursachen [1]. Solche Überlegungen erscheinen auf den ersten Blick vielen Menschen plausibel (obwohl für sie keine wissenschaftliche Evidenz existiert) und lassen sich gut vermarkten («clean on the inside - beautiful on the outside»). Aus physiologischen Untersuchungen wissen wir allerdings, dass die wesentliche Absorptionsfunktion des Darmes nicht im Kolon, sondern im Dünndarm lokalisiert ist, welcher für Therapien wie eine Kolon-Hydro-Therapie nicht zugänglich ist. Zudem konnte bisher keine wissenschaftliche Evidenz gewonnen werden, die zeigen würde, dass eine Obstipation tatsächlich zur vermehrten Resorption bakterieller Toxine oder von Nahrungsmittelzusätzen führen könnte. Insofern muss man die Annahme, dass eine chronische Intoxikation über das Kolon vorhanden sei, sehr kritisch sehen.
Sunday Naturals hat neu im Angebot verschiedene spezielle Probiotika. U.a eins mit dem Namen TWKSport . Dazu gibt's eine sehr kleine Studie mit Mäusen von 2016 unter dem Titel: Lactobacillus plantarum TWK10 Supplementation Improves Exercise Performance and Increases Muscle Mass in Mice
Lactobacillus plantarum (L. plantarum) ist ein bekanntes Probiotikum unter den Probiotika aus aufgenommenen Mikroorganismen (d. h. aufgenommene Mikroorganismen, die mit positiven Wirkungen für den Wirt in Verbindung gebracht werden). Allerdings haben nur wenige Studien die Auswirkungen einer Supplementierung mit L. plantarum TWK10 (LP10) auf die körperliche Leistungsfähigkeit, die körperliche Ermüdung und das mikrobielle Profil des Darms untersucht. Männliche Mäuse des Institute of Cancer Research (ICR) wurden in drei Gruppen (n = 8 pro Gruppe) aufgeteilt und erhielten sechs Wochen lang LP10 in einer Dosierung von 0, 2,05 × 10⁸ oder 1,03 × 10⁹ koloniebildenden Einheiten/kg/Tag oral verabreicht, die als Vehikel, LP10-1X bzw. LP10-5X bezeichnet wurden. LP10 verringerte signifikant das endgültige Körpergewicht und erhöhte das relative Muskelgewicht (%). Die LP10-Supplementierung erhöhte dosisabhängig die Griffkraft (p < 0,0001) und die Ausdauerschwimmzeit (p < 0,001) und verringerte die Serumspiegel von Laktat (p < 0,0001), Ammoniak (p < 0,0001), Kreatinkinase (p = 0,0118) und Glukose (p = 0,0151) nach einer akuten Belastungsprobe. Die Anzahl der Typ-I-Fasern (langsamer Muskel) im Gastrocnemius-Muskel nahm unter LP10-Behandlung signifikant zu. Darüber hinaus sanken die Serumwerte von Albumin, Blut-Harnstoff-Stickstoff, Kreatinin und Triacylglycerin unter der LP10-Behandlung signifikant. Eine langfristige Supplementierung mit LP10 kann die Muskelmasse erhöhen, die Energiegewinnung verbessern und eine gesundheitsfördernde, leistungssteigernde und ermüdungshemmende Wirkung haben.
Zitat von Easyflip im Beitrag #333Sunday Naturals hat neu im Angebot verschiedene spezielle Probiotika. U.a eins mit dem Namen TWKSport . Dazu gibt's eine sehr kleine Studie mit Mäusen von 2016 unter dem Titel: Lactobacillus plantarum TWK10 Supplementation Improves Exercise Performance and Increases Muscle Mass in Mice
Danke. Lactobacillus plantarum habe ich auch auf meiner Liste zum Ausprobieren von „Bazillen“. Das TWK10 von Sunday kommt aus Taiwan, warum steht unten auf der Seite „Eigene Herstellung in Europa“? Ich bevorzuge lieber in Deutschland hergestellte Produkte. In der Produktbeschreibung steht „Insgesamt 10 Mrd. KbE (koloniebildene Einheiten), 1,4 mg Vitamin B6 und 100 µg B9 pro Kapsel“ während auf Etikett der Flasche 30 Mrd. KbE steht, also die dreifache Menge. Sind das jetzt 10 oder 30 Milliarden oder muss man halt drei Kapseln a 10 Milliarden schlucken, um 30 Milliarden zu erreichen? Auf der Flasche steht hinter den 30 Mrd. drei Sterne mit „keine Referenz vorhanden“. Diese Aussage habe ich nicht verstanden. Zusätzlich sind noch Vitamine etc. reingepresst in die Kapseln, was ich als Kombi nicht mag. Außerdem steht hier, dass es sich um Magensaftresistente Kapseln handelt. Andere Hersteller schreiben, dass sie bewusst auf magensaftresistente Kapseln verzichten „Der Einsatz von Magensaft-resistenten Kapseln hätte aufgrund der Säure-Resistenz der Lactobazillen auch keinen Vorteil, im Gegenteil: die positiven Effekte von L. plantarum auf die Magenschleimhaut (insbesondere bei Helicobacter-Nachweis) sind mit Magensaft-resistenten Kapseln nicht möglich.“ Weiß jemand, ob die zitierte Untersuchung mit oder ohne magensaftresistente Kapseln gemacht wurde?
Ohne zu wissen, ob jetzt 10 oder 30 Milliarden enthalten sind, kann man auch nicht beurteilen, ob Sunday maßlos überteuert ist. Hier kosten 60 Kapseln 24,90 Euro + Versandkosten. Bei der Konkurrenz gibt es z. B. Kapseln mit 10 Milliarden bei 2 Kapseln am Tag, pro Packung 290 Kapseln für 40,54 Euro ohne Versandkosten. Ohne anderen Schnickschnack in der Kapsel, Herstellung durch deutsche Firma Lactopia, Stamm LA13200, ohne Magensaftresistente Kapseln. https://www.amazon.de/dp/B09TWLBGNP/?col...lv_ov_lig_dp_it https://wunschkapsel.de/shop/lactobacillus-plantarum Sollte bei Sunday nur 10 Milliarden drin sein pro Kapsel wäre Wunschkapsel wesentlich günstiger.
Also, ich würde sagen, die Menge pro Kapsel liegt ziemlich klar bei 30 Mrd. Steht sowohl vorne als auch hinten drauf. Und das mit "keine Referenz vorhanden" bedeutet nur, dass es keine offiziellen Empfehlungen zur Menge gibt, die man einnehmen sollte. Wie z.b von der deutschen Gesellschaft für Ernährung für Vitamine. Ich nehme diese Kapseln selbst nicht und wollte damit auch keine Werbung für Sunday machen, nur um das klarzustellen.
Arzneistoffe beeinflussen Mikrobiom stärker als gedacht
ZitatHäufig verordnete Medikamente können das Darmmikrobiom auf unterschiedliche Weise beeinflussen, berichten Heidelberger Forscher. Wie genau, haben sie für 28 häufige Arzneistoffe und einige Wirkstoffkombinationen untersucht.
Die Wissenschaftler entdeckten, dass 90 Prozent der aufgefundenen Viren Bakteriophagen sind, also Viren, die Bakterien befallen und nicht menschliche Zellen.
ZitatDas passiert: Die Zusammensetzung der Mikroorganismen im Darm, die Darmflora, hat eine wichtige Rolle bei verschiedensten Prozessen, die in unserem Körper ablaufen: bei der Verdauung, beim Schutz vor Krankheitserregern, bei der Produktion von lebenswichtigen Vitaminen und anderen Nährstoffen, aber auch beim Austausch mit dem Nervensystem und anderen weit entfernten Organen. Eine gestörte Darmflora kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen beitragen, wie etwa Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Leiden oder Krebs. Mit dem Alter verändert sich die Zusammensetzung der Darmflora, allerdings gibt es nur wenige Anhaltspunkte, welche Veränderungen sich positiv auf die Gesundheit und den Alterungsprozess auswirken und welche negativ. Generell gilt: Ein vielfältige Darmflora ist gesünder als eine eintönige.
Das könnte man dagegen tun: Von einigen Gruppen von Bakterien weiss man aus Tierversuchen, dass sie der allgemeinen Gesundheit förderlich sind, zum Beispiel Bifido- oder Akkermansia-Bakterien. Letztere wurden schon in einer klinischen Studie getestet, und zwar mit übergewichtigen oder fettleibigen Probanden. Die orale Gabe der Bakterien verminderte bei den Probanden die Insulinresistenz und senkte deren Cholesterinspiegel. Bereits auf dem Markt sind diverse prä-, pro- und postbiotische Nahrungsergänzungsmittel. Der gesundheitliche Nutzen solcher Präparate ist allerdings (noch) kaum belegt.
Von Probiotika bis Psychobiotika: Lebende nützliche Bakterien, die auf der Gehirn-Darm-Achse wirken
ZitatEs besteht ein wichtiger Zusammenhang zwischen Probiotika, Psychobiotika und kognitiven und verhaltensbezogenen Prozessen, zu denen neurologische, metabolische, hormonelle und immunologische Signalwege gehören. Die Veränderung dieser Systeme kann zu Veränderungen des Verhaltens (Stimmung) und des kognitiven Niveaus (Lernen und Gedächtnis) führen. Psychobiotika gelten als Schlüsselelemente bei affektiven Störungen und des Immunsystems, zusätzlich zu ihrer Wirkung, die die Regulation der Neuroimmunregulation und der Kontrollachsen (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse oder HPA, sympathisch-Nebennieren-Mark-Achse oder SAM und der Entzündungsreflex) bei Erkrankungen des Nervensystems umfasst. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, die neuesten Erkenntnisse über Psychobiotika, die Gehirn-Darm-Achse und das Immunsystem zusammenzufassen.
Serotoninerges System. Das serotoninerge System ist an der Pathogenese von Krankheiten auf Darmebene sowie an der Regulation verschiedener Funktionen auf systemischer Ebene beteiligt, was unter anderem die Regulierung von Gedächtnisprozessen, Kognition und Humor umfasst. ZNS, Zentralnervensystem; 5-HT, Serotonin; ENS, enterisches Nervensystem.
Gehirn-Darm-Homöostase. Die Beziehung zwischen Darm und Gehirn umfasst Signalwege auf neuronaler, metabolischer, hormoneller und immunsystemischer Ebene. Die Veränderung dieser Signalwege ist in der Lage, Veränderungen in kognitiven und Verhaltensprozessen zu verursachen sowie entzündliche Prozesse auf peripherer Ebene zu induzieren.
Von Isoniazid bis Psychobiotika: Das Darmmikrobiom als neuer Angriffspunkt für Antidepressiva
ZitatDas Bewusstsein für die Bedeutung der Darm-Hirn-Achse bei psychiatrischen Erkrankungen wie Depressionen wächst. Das Darmmikrobiom ist eine Schlüsselkomponente dieser Achse. Darmbakterien können über eine Vielzahl von Signalwegen mit dem Gehirn kommunizieren, darunter die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse, Immunmodulation, Tryptophan-Stoffwechsel und die Produktion verschiedener neuroaktiver Verbindungen. Patienten mit Depressionen und anderen Stimmungs- und Angststörungen zeigen deutliche Veränderungen in der Zusammensetzung ihres Darmbakterienprofils, was die Frage nach einer möglichen ätiologischen Rolle des Mikrobioms bei diesen Erkrankungen aufwirft.
Es gibt Hinweise darauf, dass das Darmmikrobiom ein neues potenzielles Ziel für Antidepressiva darstellen könnte, und der Begriff "Psychobiotikum" wurde geprägt, um Bakterien zu beschreiben, die der psychischen Gesundheit Vorteile verleihen. Darmbakterien sind leicht zugänglich und können auf vielfältige Weise verändert werden, unter anderem durch den Einsatz von Probiotika, Präbiotika und Ernährungsumstellung. Psychobiotika, die verschiedene Lactobacillus- und Bifidobacterium-Spezies enthalten, haben gezeigt, dass sie sowohl in gesunden Populationen als auch in Patientengruppen die Stimmung verbessern, Angstzustände reduzieren und die kognitiven Funktionen verbessern können. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Identifizierung und Entwicklung von antidepressiven Psychobiotika, von der präklinischen Evidenz im Labor bis hin zu den neueren ermutigenden Ergebnissen aus Studien am Menschen.
Akkermansia muciniphila: Wissenswertes über den Mikrobiom-Superstar
ZitatDie Bakterie Akkermansia muciniphila ist besonders interessant, da sie eine wesentliche Rolle für die Gesundheit der Darmschleimhaut spielen und eine Steigerung der Insulinwirkung fördern soll, wodurch Übergewicht reduziert und der Blutzuckerspiegel unter Kontrolle gebracht werden kann. Neuesten Erkenntnissen zufolge ist sie angeblich nicht nur aufgrund ihrer probiotischen Wirkung im lebendigen Zustand förderlich, sondern vielmehr auch aufgrund einiger Verbindungen, welche die Bakterie selbst herstellt.
So wurde beispielsweise nachgewiesen, dass Präparate mit abgetöteten Bakterien der Art A. muciniphila noch viel wirksamer sind als welche mit lebenden Bakterienkulturen. Diese Wirkung hat sich auch bei anderen milchsäureproduzierenden probiotischen Organismen gezeigt. So waren beispielsweise Lactobacillus- und Bifidobacter-Arten auch dann wirksam, wenn sie durch Hitzeeinwirkung abgetötet wurden. Die Wirksamkeit dieser „Zombie-“ oder toten Mikroben stellt das kommerzielle Dogma in Frage, dass die einzigen wirksamen probiotischen Bakterien in koloniebildenden Einheiten (KBE) leben. Dies ist bei A. muciniphila eben nicht der Fall.
A. muciniphila und Diabetes Alle potenziellen Auswirkungen von Akkermansia muciniphila auf die Muzinschicht klingen bereits spannend, aber was die Forscher wirklich begeistert, sind seine Auswirkungen auf Diabetes und Übergewicht.
Je mehr die Menge an A. muciniphila im Darmmikrobiom schwindet, je öfter treten angeblich Übergewicht, Diabetes, Entzündungen und Stoffwechselstörungen auf. Und während die Menge an A. muciniphila im menschlichen Mikrobiom steigt, nimmt die Häufigkeit von Problemen wie Übergewicht, Diabetes, Entzündungen und Stoffwechselstörungen im Körper anscheinend ab. Es wird angenommen, dass diese Störungen auf eine veränderte Barrierefunktion des Darms aufgrund eines verringerten Schutzes durch die Muzinschicht zurückzuführen sind. Dies bewirkt die Absorption vieler aus dem Darm stammender Toxine, die eine Menge verschiedener voneinander abhängiger Systeme aktivieren können, welche unter Umständen chronische Entzündungen und eine Insulinresistenz hervorrufen.
Eines der entscheidenden Merkmale von A. muciniphila ist seine sehr „schleimige“ Konsistenz. Diese ist darauf zurückzuführen, dass es mit Molekülen bedeckt ist, die als Exopolysaccharide bezeichnet werden. Diese schleimigen Verbindungen verhindern, dass weiße Blutkörperchen ein nützliches Protein namens Amuc_1100 abbauen, welches in der Zellmembran enthalten ist, die A. muciniphila umgibt. Offenbar ist dieses Protein das Geheimnis der wohltuenden Wirkung der Bakterien.
Rund um die Bakterien im menschlichen Darm ist in den vergangenen Jahren ein Hype entstanden. Zahlreiche Krankheiten wie Depressionen und Übergewicht werden etwa damit in Zusammenhang gebracht. Zwei Fachleute warnen nun: Zum Mikrobiom seien viele Mythen im Umlauf. „Dickmacherbakterien“ etwa gebe es nicht, und vieles sei noch unklar.
Mein Mikrobiom riecht anderst, wenn ich im Süden im Urlaub bin. Meine Stimmung ist auch anderst dort. Bin gerade auf Malle und habe noch kein einziges Insekt gesehen, außer einer Kakerlake. Keine Mücke, keine Ameise, nichts. Vielleicht liegt es auch an den Insektiziden? Irgendwie wäre es schon frech, wen hormonelle Schäden an der Geschlechtsidentität als neue Queer Freiheit verkauft würde. Ich schweife ab.
Ich lüge, eine einsames Zirpen ist zu hören und minütliche Flugzeugstarts.
Eine ballaststoffreiche Ernährung wirkt mit Prevotella copri zusammen und verschlimmert rheumatoide Arthritis
ZitatSowohl präklinische als auch etablierte Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) weisen Veränderungen im Darmmikrobiom auf. Prevotella spp. werden bevorzugt bei einer Untergruppe von RA-Patienten angereichert. In dieser Arbeit isolierten wir einen Prevotella-Stamm, P. copri RA, aus dem Kot von RA-Patienten und zeigten, dass die Kolonisierung von P. copri RA die Arthritis in einem Kollagen-induzierten Arthritis (CIA) Modell verschlimmerte. Mit dem Vorhandensein von P. copri RA-Kolonisation verschlimmerte eine ballaststoffreiche Ernährung die Arthritis durch mikrobielle Veränderungen und Darmentzündungen. Die Besiedlung von P. copri zusammen mit einer ballaststoffreichen Ernährung ermöglichte die Verdauung komplexer Ballaststoffe, was zu einer Überproduktion organischer Säuren führte, darunter Fumarat, Succinat und kurzkettige Fettsäuren. Succinat förderte proinflammatorische Reaktionen in Makrophagen, und die Supplementierung mit Succinat verschlimmerte die Arthritis im CIA-Modell. Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Dysbiose bei der Bewertung der Auswirkungen von diätetischen Interventionen auf die RA-Pathogenese und liefern neue Einblicke in diätetische Interventionen oder Mikrobiommodifikationen zur Verbesserung des RA-Managements.
Das Mund- und Darmmikrobiom ist bei der rheumatoiden Arthritis gestört und normalisiert sich nach der Behandlung teilweise
ZitatWir führten eine metagenomische Schrotflintensequenzierung und eine metagenomweite Assoziationsstudie (MGWAS) von Kot-, Zahn- und Speichelproben einer Kohorte von Personen mit rheumatoider Arthritis (RA) und gesunden Kontrollen durch. Es wurde eine Übereinstimmung zwischen dem Darm- und dem oralen Mikrobiom beobachtet, was darauf hindeutet, dass sich die Häufigkeit und Funktion der Arten an verschiedenen Körperstellen überlappt. Eine Dysbiose wurde im Darm- und Mundmikrobiom von RA-Patienten nachgewiesen, war aber nach der Behandlung mit RA teilweise verschwunden. Veränderungen im Darm-, Zahn- oder Speichelmikrobiom unterschieden Individuen mit RA von gesunden Kontrollen, korrelierten mit klinischen Messungen und konnten zur Stratifizierung von Individuen auf der Grundlage ihres Ansprechens auf die Therapie verwendet
Insbesondere Haemophilus spp. waren bei Personen mit RA an allen drei Lokalisationen depletiert und korrelierten negativ mit den Serum-Autoantikörperspiegeln, während Lactobacillus salivarius bei Personen mit RA an allen drei Lokalisationen überrepräsentiert war und bei sehr aktiver RA in erhöhten Mengen vorhanden war. Funktionell waren das Redoxmilieu, der Transport und der Stoffwechsel von Eisen, Schwefel, Zink und Arginin in der Mikrobiota von Personen mit RA verändert. Molekulare Mimikry menschlicher Antigene im Zusammenhang mit RA war ebenfalls nachweisbar. Unsere Ergebnisse belegen spezifische Veränderungen des Darm- und Mundmikrobioms bei Personen mit RA und schlagen mögliche Wege vor, die Zusammensetzung des Mikrobioms für Prognose und Diagnose zu nutzen.