Zitat von Prometheus im Beitrag #275denkst du, dass für die Wirkung von Vitamin D auf den Kalzium-Stoffwechsel keine Konversion von der Speicherform in die aktive Form notwendig ist?
Doch, das denke ich. Aber Du legst vielleicht zu wenig Aufmerksamkeit auf die Frage, WO diese Umwandlungen stattfinden und wo die Stoffe dann zur Verfügung stehen.
Endokriner Weg: Vitamin D gelangt in die Leber, wird dort in die Speicherform umgewandelt, Speicherform geht ins Blut. Speicherform wird durch das Megalin-System in die Nierenzellen transportiert, dort in die aktive Form umgewandelt und die aktive Form wird verbraucht.
Parakriner Weg: Vitamin D gelangt direkt in die Zielzelle (z.B. Immunsystem), wird dort in die Speicherform und dann in die aktive Form umgewandelt und verbraucht.
Die aktive Form, die Du im Blut messen kannst, sind also nur kümmerliche Reste, die übrig geblieben sind.
Und die Halbwertszeit im Endokrinen Weg ist die der Speicherform (1 Woche), und im Parakrinen Weg die von Vitamin D (24h).
"Vitamin D hemmt Entzündungen durch Modulation der Expression von Schlüsselgenen auf Chr17q12-21.1
Wir haben Beweise für eine Vitamin-D-Regulierung zweier menschlicher chromosomaler Loci, Chr17q12-21.1 und Chr17q21.2, erbracht, die zuverlässig mit Autoimmunerkrankungen und chronischen Entzündungen in Verbindung gebracht werden. Wir weisen eine erhöhte Expression des Vitamin-D-Rezeptors (VDR) in CD4+ Th2-Zellen der Mauslunge und eine unterschiedliche Expression von Genen auf Chr17q12-21.1 und Chr17q21.2 in Th2-Zellen in Abhängigkeit vom Vitamin-D-Status nach und identifizieren den IL-2/Stat5-Signalweg als ein Ziel der Vitamin-D-Signalübertragung. Vitamin-D-Mangel verursachte bei Mäusen nach einer Allergenbelastung eine schwere Lungenentzündung, die durch eine langfristige pränatale Vitamin-D-Supplementierung verhindert wurde. Mechanistisch gesehen induzierte Vitamin D die Expression des für Ikzf3 kodierten Proteins Aiolos, um den IL-2-Signalweg zu unterdrücken und die Zytokinproduktion in Th2-Zellen zu verbessern. Diese translationalen Ergebnisse zeigen Mechanismen für die immunprotektive Wirkung von Vitamin D bei allergischen Lungenentzündungen mit einer starken molekulargenetischen Verbindung zur Regulierung der beiden Gene Chr17q12-21.1 und Chr17q21.2 auf und legen weitere funktionelle Studien und Interventionsstrategien zur langfristigen Prävention von Asthma und anderen Autoimmunerkrankungen nahe."
Zitat von Speedy im Beitrag #280"These results support the possibility that reduced serum 25(OH)D is a consequence and not a cause of COVID-19 infection."
Henne Ei Problem! Habe es nicht gelesen, aber vielleicht ist Sonne mehr als Vitamin D? Karantäne, Krankenhaus, Bett ist ohne Sonne, meist. Aber es ist das Jahr 2022 bitte macht ein Studiendesign wo auch Mal ein klares Ergebnis liefert! Aber wie gesagt...nicht gelesen
VitD soll Sterblichkeit bei Krebs einschränken. Ob es sich dabei um einen statistischen Effekt, einen Fehler oder so handelt, weiß ich natürlich nicht.
"Der Grundstein war eine Meta-Analyse von randomisierten Studien, wonach etwa die Gabe von Vitamin D in Tablettenform in der Dosierung von 400 internationalen Einheiten am Tag die Krebsmortalität um elf Prozent senkt.[...] Unser Schluss: Bei adäquater Vitamin-D-Anreicherung von Lebensmitteln kann man ähnliche Serumanstiege erreichen wie durch die Gabe von Vitaminpräparaten.[...] Das Problem ist, dass der Großteil der Bevölkerung in Deutschland übers Jahr gesehen einen Vitamin-D-Mangel aufweist oder zumindest eine suboptimale Versorgung. Weil im Winter die Sonneneinstrahlung nicht intensiv genug ist und man sich im Sommer auch vor der Sonneneinstrahlung schützen sollte." Mangel in Deutschland Zusätzliches Vitamin D im Essen soll Zehntausende Leben retten, 03.07.2022, Tobias Niedermaier sprach Thomas Röbke
Bitte das komplette Interview lesen, inklusive den letzten Teil bezüglich Überdosierung.
Schön ist die lange Follow-Up-Zeit von 11 Jahren sowie die enorme Teilnehmerzahl von 445k Probanden.
Etwas unschön ist die Durchmischung von Probanden. Während die Einen reines Vitamin-D supplementieren nehmen die anderen Multivitamine ein. Es wurde offenbar zwar gemessen aber die Limits die man in der Studie für "unzureichend" und "defizizär" gesetzt hat sind meines Erachtens (mal wieder) viel zu niedrig: Defizitär < 30 nmol/L und insuffizient <50 nmol/L. Trotz dieser unfassbar kriminell niedrigen Limits konnten über 50% der Probanden diesen Bereich nicht überschreiten. 4.3% nahmen reines Vitamin D und 20.4% Multivitaminpräparate.
Das Ergebnis kann sich zwar sehen lassen, bleibt jedoch irgendwie unter meinen (hohen) Erwartungen an Supplementation von Mikronährstoffen:
Ein iedriger Vitamin D Spiegel ist mit einer geringeren geistigen Leistung im mittleren und höherem Alter verbunden.
Vitamin D und Veränderungen der kognitiven Leistungsfähigkeit im mittleren und höheren Lebensalter: Ergebnisse der English Longitudinal Study of Ageing
Es wurde festgestellt, dass Vitamin D vor biologischen Prozessen schützt, die mit der Alzheimer-Krankheit und der Kognition in Verbindung gebracht werden, einschließlich der Ablagerung von Amyloid-β, aber die Beweise in Bezug auf den kognitiven Abbau sind spärlich. Ziel dieser Studie ist es, die Beziehung zwischen 25(OH)D-Serumspiegeln und Veränderungen in der kognitiven Leistung im Laufe der Zeit bei englischen Erwachsenen mittleren und höheren Alters zu untersuchen. Wir analysierten Daten, die alle zwei Jahre über einen Zeitraum von 6 Jahren aus einer prospektiven Kohorte, der English Longitudinal Study of Ageing (ELSA), erhoben wurden. Es wurden Analysen mit gemischten linearen Modellen durchgeführt. Die Analysestichprobe bestand aus 5.365 Teilnehmern im Alter von 50 Jahren und älter, bei denen zu Beginn der Studie keine Demenz diagnostiziert worden war. Die kognitive Leistung wurde mit Gedächtnis- und Orientierungstests ermittelt. Beide Tests wurden bei jeder ELSA-Welle von Welle 6 (2012-2013) bis Welle 9 (2018-2019) durchgeführt. Die Werte des 25(OH)D-Blutspiegels und alle Kovariaten wurden in Welle 6 berücksichtigt, da dies das erste Mal war, dass 25(OH)D gemessen wurde. Die Blutspiegel von 25(OH)D wurden anhand des gemeinsamen Schwellenwerts von 31 nmol/l in hoch und niedrig dichotomisiert. Es wurde ein signifikanter positiver Zusammenhang zwischen niedrigen 25(OH)D-Serumspiegeln und den Ausgangswerten für das Gedächtnis festgestellt (β= -0,28, SE=0,05, p≤0,001), jedoch nicht mit Veränderungen des Gedächtnisses im Laufe der Zeit. Darüber hinaus war der Ausgangsblutspiegel von 25(OH)D nicht mit der Ausgangsorientierung oder Veränderungen der Orientierung im Laufe der Zeit verbunden.
In dieser repräsentativen Stichprobe der englischen Bevölkerung fanden wir heraus, dass niedrigere 25(OH)D-Serumspiegel mit einem niedrigeren Ausgangsgedächtnis verbunden waren, aber keinen Einfluss auf die Veränderung der kognitiven Funktionen im Laufe der Zeit hatten.
Die entscheidende Rolle von Vitamin D für die körperliche und geistige Gesundheit
Zitat Verringerung der Infektionsraten Verbesserung der Immunfunktion durch direkte Regulierung des Verhaltens von Immunzellen und der adaptiven Immunität, wodurch eine übermäßige Immunaktivierung verhindert wird Übermäßige Entzündungen eindämmen Verbesserung der Muskelfunktion und -beweglichkeit, wodurch die Genesung und Rehabilitation der Patienten unterstützt wird Unterstützung der Lungenfunktion Minderung von kardiovaskulären Risiken und Komplikationen Verbesserung der psychischen Gesundheit Bessere Ergebnisse für die Patienten und geringere Sterblichkeit
ZitatVitamin-D-Präparate bieten nicht die gleichen Vorteile
Glücklicherweise weist Geddes auch genau darauf hin, dass Vitamin-D-Präparate nicht die gleichen Vorteile bieten wie die Sonneneinstrahlung und dass der Vitamin-D-Spiegel ein Biomarker für die Sonneneinstrahlung ist, worauf ich schon seit geraumer Zeit hinweise. Noch nie in der Geschichte der Menschheit haben wir uns bei der Vitamin-D-Produktion auf Pillen verlassen, und es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass dies ratsam wäre. Geddes schreibt:
„Überraschenderweise haben jedoch große Langzeitstudien, die die Auswirkungen der täglichen Einnahme von Vitamin-D-Präparaten zur Vorbeugung dieser Erkrankungen untersuchten, gemischte Ergebnisse erbracht, was einige Forscher zu der Frage veranlasst, ob sie die Sache vielleicht aus der falschen Perspektive betrachten.
Der Vitamin-D-Spiegel ist ein Biomarker dafür, dass man sich in der Sonne aufgehalten hat, aber er ist nicht unbedingt der aktive Wirkstoff, der an der Entstehung von Krankheiten beteiligt ist“, sagt Prof. Prue Hart vom Telethon Kids Institute in Perth, Australien …
Da sich die Beweise für diese potenziell positiven Wirkungen des Sonnenlichts häufen, werden Forderungen laut, die Ratschläge für die öffentliche Gesundheit zu überdenken, wie man sich am besten sicher in der Sonne aufhält.
Im Jahr 2020 veröffentlichten Weller, Hart, Lindqvist und 12 weitere Forscher eine Übersichtsarbeit13 im International Journal of Environmental Research and Public Health, in der sie Ärzte und politische Entscheidungsträger auf das „erhebliche Problem der unzureichenden Sonnenexposition für die öffentliche Gesundheit“ aufmerksam machten.
Sie bestreiten zwar nicht, dass die UV-Belastung eine der Hauptursachen für Hautkrebs ist, sind aber der Meinung, dass die ursprünglich vom australischen Krebsrat befürwortete, inzwischen aber auch in anderen Ländern weit verbreitete Methode der Sonnenvermeidung (Slip, Slap, Slop) der Gesundheit von Menschen in Ländern mit hohen Breitengraden wie dem Vereinigten Königreich schaden könnte.“
Der einzige Nachteil bei der Nutzung der Sonneneinstrahlung zur Aufrechterhaltung eines schützenden Vitamin-D-Spiegels ist, dass in manchen Gegenden das ganze Jahr über nicht genug Sonnenlicht auf die Erde trifft. Wenn Sie nördlich des 37. nördlichen Breitengrades leben, benötigen Sie möglicherweise trotzdem ein Vitamin-D-Präparat, um den Winter zu überstehen.
ZitatDer einzige Nachteil bei der Nutzung der Sonneneinstrahlung zur Aufrechterhaltung eines schützenden Vitamin-D-Spiegels ist, dass in manchen Gegenden das ganze Jahr über nicht genug Sonnenlicht auf die Erde trifft. Wenn Sie nördlich des 37. nördlichen Breitengrades leben, benötigen Sie möglicherweise trotzdem ein Vitamin-D-Präparat, um den Winter zu überstehen.
Mir fallen da ein paar mehr Nachteile ein: UV-Schäden, schnellere Hautalterung, erhöhtes Hautkrebsrisiko. Da bleibe ich doch lieber beim vielleicht nicht perfekten Supplement.
Naja ich wollte ja eigentlich nur betonen, dass dort gesagt wird, selbst erzeugtes Vitamin D sei besser als geschlucktes. Ich hatte an anderer Stelle dazu schonmal was gelesen, finde es aber nicht mehr. Hatte irgendwas damit zu tun, dass die Strahlen wenn sie in der Haut auf die richtigen Partikel treffen nicht nur Vitamin D machen sondern auch einen Spin , sprich Energie geben.