#520 Es gab schon vor der Ära der sozialen Medien "News Junkies". Ich vermute, ein Teil des Problems ist es, dass einfach jeder jetzt künstlich dazu geworden ist.
#523 ... oder News über wissenschaftliche "Durchbrüche".
Mal im Ernst: Der Konsum davon macht mich niemals wütend oder so.
#525 Das Ziel ist es nicht, so zu tun als würde das Altern nicht stattfinden, sondern es aufzuhalten/zu verlangsamen, langfristig umzukehren. Insofern würde ich nicht von Verdrängung sprechen.
Zitat von parcel im Beitrag #525Beispiel: Wenn ein Mann 70 Jahre alt ist, er sein Alter aber immer etwas jünger angibt, so verdrängt er ja sein Alter nicht, denn was man verdrängt ist unbewusst. Der Mann kennt aber sein Alter, ihm ist bewusst, dass er 70 Jahre alt ist, also das Alter an sich ist ihm durchaus bewusst. Die Handlungen, die sich aus seinem Wunsch nach Jugend ergeben und mit denen er seinen Wunsch aufrecht erhält, werten ihn aber ab und diese Handlungen sind teilweise unbewusst. Wenn er sich die Haare färbt und jugendlich kleidet, so ist dagegen ja gar nichts einzuwenden, nur verstärkt er mit allen diesen Handlungen auch die Abneigung gegen das Alter und alte Menschen im allgemeinen und das ist für einen 70 jährigen Mann selbst verletzend.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Mensch selbstbewusst ist, er lehnt sich ja selber aus vollem Herzen ab. Ich schreibe bewusst Mensch, weil das selbe auch für Frauen gilt. Auch wenn man viel für sein Aussehen tut, muss man dahinter keinen Wunsch nach Jugend verstärken, sondern kann einfach Freude daran haben attraktiv und gut auszusehen.
Es ist schwer, das korrekt rüberzubringen und ich hoffe, dass ich mich halbwegs verständlich ausgedrückt habe. Ich wollte damit erläutern, was ich meine, wenn ich von Verdrängung spreche, vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen .
Das ist ein interessanter Gedankengang, der in Richtung Selbstliebe geht. Allerdings denke ich dass es theoretisch auch möglich ist sich mit 70 als 70-Jährigen der sich als 20-Jähriger fühlt zu lieben. Wir gucken doch alle in den Spiegel und haben Gedanken wie "Man, ich seh' echt jung für mein Alter aus", oder? Wenn wir unsere Alterung vollständig akzeptieren und lieben, dann haben wir auch keinen Grund mehr für AA. Was mit Dr.Faust passiert ist werden wir wohl nie erfahren, seine plötzliche und anhaltende Abwesenheit ohne Erklärung lassen mich allerdings vermuten, dass er entweder bereits vorher eine Art Demenz hatte (das meine ich nicht abwertend!) die sich nun verschlechtert hat oder dass er leider verstorben ist. Doch Totgesagte leben ja bekanntlich länger und so hoffe ich wirklich dass er mich eines besseren belehrt und hier wieder auftaucht. Wir brauchen solche Heldengeschichten!
Zitat von parcel im Beitrag #525Beispiel: Wenn ein Mann 70 Jahre alt ist, er sein Alter aber immer etwas jünger angibt, so verdrängt er ja sein Alter nicht, denn was man verdrängt ist unbewusst. Der Mann kennt aber sein Alter, ihm ist bewusst, dass er 70 Jahre alt ist, also das Alter an sich ist ihm durchaus bewusst. Die Handlungen, die sich aus seinem Wunsch nach Jugend ergeben und mit denen er seinen Wunsch aufrecht erhält, werten ihn aber ab und diese Handlungen sind teilweise unbewusst. Wenn er sich die Haare färbt und jugendlich kleidet, so ist dagegen ja gar nichts einzuwenden, nur verstärkt er mit allen diesen Handlungen auch die Abneigung gegen das Alter und alte Menschen im allgemeinen und das ist für einen 70 jährigen Mann selbst verletzend.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Mensch selbstbewusst ist, er lehnt sich ja selber aus vollem Herzen ab. Ich schreibe bewusst Mensch, weil das selbe auch für Frauen gilt. Auch wenn man viel für sein Aussehen tut, muss man dahinter keinen Wunsch nach Jugend verstärken, sondern kann einfach Freude daran haben attraktiv und gut auszusehen.
Es ist schwer, das korrekt rüberzubringen und ich hoffe, dass ich mich halbwegs verständlich ausgedrückt habe. Ich wollte damit erläutern, was ich meine, wenn ich von Verdrängung spreche, vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen .
Das ist ein interessanter Gedankengang, der in Richtung Selbstliebe geht. Allerdings denke ich dass es theoretisch auch möglich ist sich mit 70 als 70-Jährigen der sich als 20-Jähriger fühlt zu lieben. Wir gucken doch alle in den Spiegel und haben Gedanken wie "Man, ich seh' echt jung für mein Alter aus", oder? Wenn wir unsere Alterung vollständig akzeptieren und lieben, dann haben wir auch keinen Grund mehr für AA. Was mit Dr.Faust passiert ist werden wir wohl nie erfahren, seine plötzliche und anhaltende Abwesenheit ohne Erklärung lassen mich allerdings vermuten, dass er entweder bereits vorher eine Art Demenz hatte (das meine ich nicht abwertend!) die sich nun verschlechtert hat oder dass er leider verstorben ist. Doch Totgesagte leben ja bekanntlich länger und so hoffe ich wirklich dass er mich eines besseren belehrt und hier wieder auftaucht. Wir brauchen solche Heldengeschichten!
Ich denke nicht, dass es möglich ist viel von sich selber zu halten, wenn man als älterer Mensch das Alter generell ablehnt oder auf andere alte Menschen herabschaut, eben weil sie alt sind. Solche Vorurteile machen etwas mit dem Menschen, vor allem mit dem, der sie hat.
AA ist ja dafür da, dass wir vorbeugend agieren und größtenteils von den üblichen Krankheiten, die das Alter oft so mit sich bringt, frei bleiben. Wie wir hier in einem Thread ( Das Gehirn) lesen können, geht die graue und weiße Substanz ja häufig schon frühzeitig zurück, so dass das Gehirn nicht mehr in der Lage ist, so zu funktionieren, wie in jüngeren Jahren und diese Veränderungen gilt es doch weitestgehend aufzuhalten, auch Demenz und die Alzheimer Krankheit. Ich denke, dass das heutzutage möglich ist. Natürlich muss man etwas dafür tun, AA hat ja nur eine Bedeutung, wenn man die Möglichkeiten die es heutzutage bereits gibt auch nutzt.
Die Realität verleugnen meistens Menschen, die sie nicht wahr haben wollen, weil sie sich darin nicht mehr so richtig wohlfühlen, bzw, zurechtfinden und das sind eigentlich immer Alarmzeichen, die man nicht auch noch pflegen sollte. Wie dem auch sei, jeder ist verantwortlich für sein eignes Leben, man kann nur auf das eine oder andere hinweisen, was der Einzelne daraus macht bleibt ihm aber selbst überlassen.
Zitat von parcel im Beitrag #528Die Realität verleugnen meistens Menschen, die sie nicht wahr haben wollen, weil sie sich darin nicht mehr so richtig wohlfühlen, bzw, zurechtfinden und das sind eigentlich immer Alarmzeichen, die man nicht auch noch pflegen sollte. Wie dem auch sei, jeder ist verantwortlich für sein eignes Leben, man kann nur auf das eine oder andere hinweisen, was der Einzelne daraus macht bleibt ihm aber selbst überlassen.
Fortschritt entsteht doch durch Unzufriedenheit mit dem Status quo. Von daher sehe ich es durchaus so, dass daraus auch Positives erwachsen kann.
Zitat von parcel im Beitrag #528Die Realität verleugnen meistens Menschen, die sie nicht wahr haben wollen, weil sie sich darin nicht mehr so richtig wohlfühlen, bzw, zurechtfinden und das sind eigentlich immer Alarmzeichen, die man nicht auch noch pflegen sollte. Wie dem auch sei, jeder ist verantwortlich für sein eignes Leben, man kann nur auf das eine oder andere hinweisen, was der Einzelne daraus macht bleibt ihm aber selbst überlassen.
Fortschritt entsteht doch durch Unzufriedenheit mit dem Status quo. Von daher sehe ich es durchaus so, dass daraus auch Positives erwachsen kann.
Wenn man unzufrieden ist mit seinem Alter, kann man daran nicht wirklich etwas ändern. Wenn ich 90 Jahre alt bin und gerne 40 wäre, so bleibt das für immer ein Wunschtraum. Wenn ich Bürgergeldempfänger bin und mit diesem Status unzufrieden bin, weil ich viel lieber ein arbeitendes, aktives Mitglied der Gesellschaft sein möchte, lässt sich das meistens leicht ändern. In diesem Fall wäre die Unzufriedenheit sehr positiv zu bewerten.
Ich sehe deinen Punkt, dass eine negative Selbstwahrnehmung schädliches Potential haben kann - dann nämlich, wenn die Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität außerhalb des eigenen Einflussbereiches liegt. In dem Fall wäre Coping die bessere Strategie.
Zitat von parcel im Beitrag #530Wenn ich 90 Jahre alt bin und gerne 40 wäre, so bleibt das für immer ein Wunschtraum
Das ist eine tief verankerte Überzeugung vieler Menschen. Egal ob dieser Glaubenssatz nun bewusst oder unbewusst gelebt wird. Dazu folgende Überlegungen:
Bei solchen Aussagen bleibt unklar, ob das kalendarische oder biologische Alter gemeint ist. Obwohl wir rational WISSEN, dass das biologische Alter NICHT das Gleiche ist wie das kalendarische Alter, neigen wir alle unbewusst dazu, beides in einen Topf zu werfen - weil es so eher im Einklang mit unserer bisherigen Erfahrungswelt steht. Die in dem Beispiel genannte Diskrepanz wurde mit einem halben Jahrhundert Unterschied bewusst groß gewählt, um die vermeintliche Unmöglichkeit zu betonen, hier tatsächlich Einfluss nehmen zu können. Dass man jedoch (zumindest begrenzten) Einfluss auf das biologische Alter nehmen kann, wird nicht grundsätzlich bestritten?
Nehmen wir mal folgende Aussagen:
"Wenn ich 120kg wiege und würde gerne 70kg wiegen, bleibt das für immer ein Wunschtraum"
Offensichtlich falsch, aber in der Realität leider oft genug im Einklang mit unserer Erfahrungswelt. Hilft Body positivity beim Erreichen des 70kg Ziels wirklich weiter?
"Wenn ich 120kg wiege und würde morgen gerne 70kg wiegen, bleibt das ein Wunschtraum"
Zumindest wenn man auf natürlichem (nicht-chirurgischem) Weg abnehmen will, ist diese Aussage korrekt. Der Zeitraum, in dem das Ziel erreicht werden soll, spielt offensichtlich eine große Rolle!
"Wenn ich biologisch 90 Jahre alt bin und gerne biologisch 89 Jahre wäre, so bleibt das für immer ein Wunschtraum"
Ich hoffe, hier würde jeder Forenteilnehmer widersprechen, oder? Es wurde längst gezeigt, dass die epigenetische biologische Uhr langsamer ticken kann und sogar rückwärts laufen kann. Wenn aber parcels Aussage zutrifft, und diese Aussage hier nicht, müsste es ja irgendwo eine definitive Grenze geben und eine nachvollziehbare, plausible wissenschaftliche Erklärung für so eine (willkürliche?) Grenze.
Das biologische Alter Diese „innere Alter“, also der Zustand von Herz, Lunge, Leber, Knochen und Nerven sind wesentlich für die Gesundheit und ein langes Leben. Dieses Alter, auch biologisches Alter genannt, ist abhängig vom Lebensstil, der Ernährung, der täglichen Bewegung, dem Rauchverhalten oder Alkoholkonsum. Das kalendarische Alter, also die Zeitspanne zwischen Geburt bis zum heutigen Tag spielt eine eher unwichtige Rolle. Sie spiegelt nur bedingt das reale Alter wider und damit den Leistungszustand des Körpers und Geistes und sagt eigentlich nichts über Ihre Gesundheit, Vitalität oder Ihre Lebenserwartung aus. Was wirklich zählt, ist das biologische Alter, denn es gibt Aufschluss über den Leistungs- und Abnutzungszustand Ihres Körpers und entscheidet über Ihre wahrscheinliche Lebenserwartung.
Hier geht es ja um Psychologie. Für das biologische Alter nutze ich ja AA und bin selbstverständlich auch davon überzeugt, das es mich vor vielen Alterskrankheiten bewahrt, sonst würde ich das alles ja gar nicht machen.
Wenn mir jemand erzählt wie alt er ist, gibt er immer sein kalendarisches Alter an, sein biologisches kennt er wahrscheinlich gar nicht richtig und es ist in diesem Zusammenhang auch unwichtig. Mir geht es eigentlich nur darum mal aufzuzeigen, wie selbst verletzend so ein kleiner Betrug wirken kann. Die anderen Beispiele, wenn jemand zu dick ist und abnehmen will ist das ja zu begrüßen und natürlich braucht das seine Zeit, so etwas geht nicht von heut auf morgen, das ist ja klar.
Ich denke, dass das ein eher bescheidener Traum ist, den man sich leicht erfüllen kann. Alle Menschen die gutes auf Fakten basierendes AA nutzen, werden ein viel geringeres, biologisches Alter haben. Das ist es ja was die Anwendung von AA auszeichnet.
Ja, hier geht es um Psychologie! Konkret haben wir gerade einen Widerspruch zwischen:
- "Coping" (Akzeptiere deine Alterung und sei zufrieden mit dir selbst, damit du geistig gesund bleibst") und - "Selbstwahrnehmung ändern "(nehme wahr, welche Alterserscheinungen du hast, sei unzufrieden damit und versuche die Dinge zu ändern")
Wir haben bereits eine Übereinstimmung bei folgenden Aussagen:
-Das biologische Alter ist für uns relevant, nicht das kalendarische -Das biologische Alter lässt sich durch AA-Maßnahmen beeinflussen
Ich denke, der springende Punkt ist hier, dass jeder Forenteilnehmer eine individuelle Sichtweise darauf hat, in welchem Ausmaß man realistisch gesehen Einfluss nehmen kann. Kann man sich biologisch um 1 Jahr verjüngen? um 2 Jahre? um 10 Jahre? um 20 Jahre? Oder sogar unbegrenzt, wenn man auch auf zukünftige Technologien bauen kann? Je geringer man die Erfolgsaussichten einschätzt, um so mehr wird man auf die Coping-Strategie zurückgreifen. Je höher man seine eigenen Einflussmöglichkeiten einschätzt, desto eher wird man dazu neigen, mit den Alterungserscheinungen "unzufrieden" zu sein und sie ändern zu wollen.
So eine Unzufriedenheit mag einen starken Handlungsanreiz darstellen, allerdings bevorzuge ich persönlich eine andere Strategie, auf die ich hier in der Folge noch genauer eingehen werde.
Zitat von Prometheus im Beitrag #535Ich denke, der springende Punkt ist hier, dass jeder Forenteilnehmer eine individuelle Sichtweise darauf hat, in welchem Ausmaß man realistisch gesehen Einfluss nehmen kann. Kann man sich biologisch um 1 Jahr verjüngen? um 2 Jahre? um 10 Jahre? um 20 Jahre?
Das ist auch vom Alter abhängig. Jemand der 90 ist wird wohl eher zum Copium greifen müssen als jemand der noch in seinen 20ern ist und auf epigenetische Reprogrammierung hoffen kann. Ich vertrete ja nebenbei gesagt die Auffassung, dass derzeit nur eine Teilverjüngung möglich ist, die in Summe eben immer noch altern lässt. Leider hat das OSKM-Thema noch nicht den Hype den es bräuchte, um für uns Normalos in den nächsten 5-10 Jahren verfügbar zu sein. Dr.Fausts Ansatz war insofern interessant, als dass er durch seinen Lebensstil und die Einstellung vielleicht tatsächlich etwas jüngere Hormonlevel und andere Vorteile erlangen konnte. Allerdings akkumuliert auch er weiterhin epigenetische Alterung und DNA-Schäden, ewig funktioniert das auch nicht bzw. es kann irgendwann gefährlich werden, wenn man sich zu sehr von der Realität entfremdet und den Körper ignoriert. Es wäre allgemein eine gute Story für einen Film: Alter Mensch lebt jung und verjüngt sich dadurch, macht junge Freunde aber wird schließlich doch vom Alter eingeholt.
Zitat von Prometheus im Beitrag #535allerdings bevorzuge ich persönlich eine andere Strategie, auf die ich hier in der Folge noch genauer eingehen werde.
Ich sehe parcels Meinung ähnlich. Man kann alt sein, sich aber jünger fühlen und auch äußerlich jünger wirken. Viele Menschen haben insbesondere das Letztere wohl auch genetisch veranlagt und wirken und sehen jünger aus als sie sind, ohne irgendetwas besonderes am Lebensstil oder gar A-A zu betreiben. Man sehe allein am bekannten Beispiel der Nonnen, wie gesund, vital und auch jung viele der älteren Nonnen aussehen. Auch auf dem Land findet man solche Menschen häufig. In der Stadt schon seltener, da wird wohl öfter "nachgeholfen", um diesen Eindruck zu erwecken.
Das Problem bei dem unbedingen (zwanghaften) Versuch A-A zu betreiben und sich auch optisch zu "verjüngen" ist meiner Meinung nach, daß dann eben tatsächlich oft auch ein Zwang entsteht. Der dann vielleicht auch ein positives gewünschtes Resultat erzielt. Aber um welchen Preis ist dann oftmals die Frage. Und damit meine ich nicht nur operative Eingriffe aller Art. Da liegen das einfache Erreichen von Gesundheit, Vitalität, dem Traum von "ewigem" Leben und Schönheit mit Narzissmus etc. schon oft sehr eng beieinander.
Es gibt ja viele solcher Zwänge, um in dieser Richtung einen Erfolg zu erzielen. Vom Bodybuilding oder den Fitnesswahn allg. bis zu krankhaften Erscheinungen wie Bulemie, die oft aus einem wahnhaften Schönheitsideal entspringt. All das kann ganz schnell in eine negative Position kommen, zumal auch dann, wenn in dieser Richtung, wie ja leider allg. üblich, durch Werbung etc. ein gesellschaftlicher Druck aufgebaut wird. Dann kämpft man sozusagen an vielen Fronten, mit sich selbst und mit den anderen vermeintlichen "Konkurrenten", egal ob Mann oder Frau.
A-A kann also auch von der Psyche her sehr schnell in die falsche Richtung laufen. Vieles zu diesem Thema kann auch zur Manie, zum Zwang, zur Sucht werden. Das ist aber sicher bei Menschen mit einen gesunden Eigenbild, wie wohl parcel sie meint, unwahrscheinlicher.
Zitat von Prometheus im Beitrag #535So eine Unzufriedenheit mag einen starken Handlungsanreiz darstellen, allerdings bevorzuge ich persönlich eine andere Strategie, auf die ich hier in der Folge noch genauer eingehen werde
Ja, Ich denke, den Punkt, den @parcel hier eingebracht hat, und die von @Tizian ähnlich geschilderte Problematik sollten wir nicht ignorieren. Unzufriedenheit mit sich selbst hat definitiv einen negativen Einfluss. Nicht nur auf unsere geistige Gesundheit, sondern auch auf unsere körperliche Gesundheit (zum Beispiel durch höhere Cortisolwerte). Welchen Preis hat die Motivation aus ständiger Unzufriedenheit?
Die eigentliche Frage ist: Brauchen wir Unzufriedenheit wirklich als Handlungsanreiz? Entscheidend ist doch die Wirkung der richtigen AA-Handlung an sich - unabhängig davon, welche Motivation dahinter steckt?
Zitat von Tizian im Beitrag #537Das Problem bei dem unbedingen (zwanghaften) Versuch A-A zu betreiben und sich auch optisch zu "verjüngen" ist meiner Meinung nach, daß dann eben tatsächlich oft auch ein Zwang entsteht. Der dann vielleicht auch ein positives gewünschtes Resultat erzielt. Aber um welchen Preis ist dann oftmals die Frage. Und damit meine ich nicht nur operative Eingriffe aller Art. Da liegen das einfache Erreichen von Gesundheit, Vitalität, dem Traum von "ewigem" Leben und Schönheit mit Narzissmus etc. schon oft sehr eng beieinander.
Narzissten sind doch eh die meisten von uns, wenn auch unterschiedlich stark. Wenn du zum Sport gehst dann mit dem Ziel, Muskeln aufbauen und so will jemand der AA betreibt wiederum auch Ergebnisse sehen. Ich find's gut, wenn Leute Macken haben und diese sublimieren. Früher strebte ich an, meinen Charakter zu verbessern indem ich die negativen Seiten so weit vermindere, bis sie kaum mehr vorhanden sind. Irgendwann habe ich erkannt dass das in letzter Konsequenz zum Tod führt. Ein bisschen Gier hilft im Leben. Das ist kein Plädoyer gegen das Gutsein, sondern für mehr Nüchternheit. Und jetzt will ich endlich mein Unsterblichkeitsserum, es steht mir zu verdammt!
Zitat von Prometheus im Beitrag #535So eine Unzufriedenheit mag einen starken Handlungsanreiz darstellen, allerdings bevorzuge ich persönlich eine andere Strategie, auf die ich hier in der Folge noch genauer eingehen werde
Ja, Ich denke, den Punkt, den @parcel hier eingebracht hat, und die von @Tizian ähnlich geschilderte Problematik sollten wir nicht ignorieren. Unzufriedenheit mit sich selbst hat definitiv einen negativen Einfluss. Nicht nur auf unsere geistige Gesundheit, sondern auch auf unsere körperliche Gesundheit (zum Beispiel durch höhere Cortisolwerte). Welchen Preis hat die Motivation aus ständiger Unzufriedenheit?
Die eigentliche Frage ist: Brauchen wir Unzufriedenheit wirklich als Handlungsanreiz? Entscheidend ist doch die Wirkung der richtigen AA-Handlung an sich - unabhängig davon, welche Motivation dahinter steckt?
Das gefällt mir, weil es rein utilitaristisch ist und die moralische Dimension völlig außer Acht lässt.
version2, naja, Unzufriedenheit und Gier sind zwar menschlich, aber nun wirklich nicht unbedingt positiv besetzt. Und ob es der A-A zuträglich ist? Wer weiß. Und nein, ich bin nun wahrlich kein Moralapostel...
Millionen Bhuddisten, die den Weg als Ziel ansehen, können nicht irren. Aber auch die streben letztendlich zur "Erleuchtung". Widerspricht sich alles.
Aber egal, jeder nach seiner Fasson. Ich verstehe aber schon, was Du meinst und hoffe natürlich, Du bekommst Dein Unsterblicheitsserum noch rechtzeitig!
Zitat von Tizian im Beitrag #540Millionen Bhuddisten, die den Weg als Ziel ansehen, können nicht irren.
Da wirfst du eine hochinteressante Frage auf: Sollen wir uns spirituell entwickeln und ist der Tod, sprich die Endlichkeit des Lebens ein Teil dieser Entwicklung? Viele vertrösten sich ja damit, dass es nach dem Tod besser wird. Ich denke es ist alles ein endloser Kreislauf und von daher kann man vielleicht genauso gut ewig leben wie normal altern. Das ist bei den Menschen aber auch schon so eine Art Pawlowscher Reflex, ähnlich wie von dir erkannt Gier und Unzufriedenheit gleich abgelehnt werden, weil sie ja "schlecht" sind. Schaut man sich das vermeintlich Gute aber näher an, stellt man fest dass es bei Überbetonung oftmals schadet.
Zitat von Tizian im Beitrag #540Millionen Bhuddisten, die den Weg als Ziel ansehen, können nicht irren.
Da wirfst du eine hochinteressante Frage auf: Sollen wir uns spirituell entwickeln und ist der Tod, sprich die Endlichkeit des Lebens ein Teil dieser Entwicklung? Viele vertrösten sich ja damit, dass es nach dem Tod besser wird. Ich denke es ist alles ein endloser Kreislauf und von daher kann man vielleicht genauso gut ewig leben wie normal altern. Das ist bei den Menschen aber auch schon so eine Art Pawlowscher Reflex, ähnlich wie von dir erkannt Gier und Unzufriedenheit gleich abgelehnt werden, weil sie ja "schlecht" sind. Schaut man sich das vermeintlich Gute aber näher an, stellt man fest dass es bei Überbetonung oftmals schadet.
Natürlich, auch Gutes kann schaden. Das bekannte "zu viel des Guten" hat schon seine Bewandnis und Berechtigung. Wie gesagt, ich wollte auch gar nicht "moralisieren". Ich würde nur Unzufriedenheit (ist oftmals auch eher Neid) und Gier durch Ehrgeiz und Zielstrebigkeit ersetzen. Aber letztlich sind es alles nur Begrifflichkeiten und die Abgrenzungen sind fließend.
Und wie schon mal gesagt, ich möchte auch gar nicht ewig leben, mir würde in Gesundheit altern schon genügen.
Zitat von version2 im Beitrag #536Jemand der 90 ist wird wohl eher zum Copium greifen müssen als jemand der noch in seinen 20ern ist und auf epigenetische Reprogrammierung hoffen kann.
Obwohl ich die Hoffnung niemals aufgeben würde, dürfte das wohl zutreffend sein.
Zitat von Tizian im Beitrag #542Und wie schon mal gesagt, ich möchte auch gar nicht ewig leben, mir würde in Gesundheit altern schon genügen.
Naja, nur ist auch das gesunde Alter immer noch ein erheblicher Schwund.
Naja, bißchen Schwund ist immer. Irgendwann ist dann auch mal genug "erlebt" und wird auch das stabilste System Körper schwächer. Da können wir hier endlos Studien wälzen und diskutieren. Dann macht das alles was man Leben nennt auch keinen Spaß mehr. Ich möchte jedenfalls nicht hintenraus irgendeine hohe Zahl nur der Zahl wegen erreichen und dabei vielleicht noch irgendwie mit Macht am Leben erhalten werden, nur weil man hierzulande den Menschen das wohl wichtigste persönliche Recht, die freie und selbstbestimmte Sterbehilfe verweigert. Und vor allem möchte ich nicht meine Frau und alle Menschen die mir am Herzen liegen überleben, nur um des Lebens willen.
ZitatDie eigentliche Frage ist: Brauchen wir Unzufriedenheit wirklich als Handlungsanreiz? Entscheidend ist doch die Wirkung der richtigen AA-Handlung an sich - unabhängig davon, welche Motivation dahinter steckt?
Unzufriedenheit, Gier und Narzismus sind zwar gute Handlungsanreize, aber meist negativ besetzt (vor allem wenn man sie bei den Mitmenschen sieht natürlich). So ziemlich jeder Mensch hat jedoch das Bestreben, sich selbst und seine Handlungen in einem guten Licht zu sehen. Sicher, man kann versuchen, negative Handlungsanreize für sich positiv umzumünzen. Besser wäre aus meiner Sicht aber eine positive Motivationsgrundlage!
Unzufriedenheit wird als Motivator eher überschätzt. Nehmen wir ein Beispiel:
Schon früh in der Schule prägen sich einige unserer Vorlieben, Stärken und Schwächen heraus. Hier zwei Beispiele zur Motivation für bessere Schulleistungen:
1) Du bist in Mathematik auch ohne Lernen schon ziemlich gut, jedenfalls besser als deine Klassenkameraden. Das formt dein Selbstbild und du möchtest dein Selbstbild bestätigt wissen. Es macht dir Spaß in einem Fach, in dem du bereits gut bist noch besser zu werden. 2) Du bist schlecht im Sport, siehst dich als unsportlich an. Weil du mit der Situation unzufrieden bist, setzt du nun alles daran, in Sport besser zu werden als alle deine Klassenkameraden.
Beide Motivationsgrundlagen können funktionieren. Aber was meint ihr, welche Motivation hat die besseren Erfolgsaussichten?
Im Hirn des Psychopathen – Was wir über Psychopathie wissen wollen Dank ihnen wird Streamingdiensten der Stoff wahrscheinlich nie ausgehen – Psychopathen. Doch wie erkennt man sie eigentlich? Welche Manipulationsmuster nutzen sie? Und unterscheiden sich männliche und weibliche Psychopathen?
Zitat von Tizian im Beitrag #544Irgendwann ist dann auch mal genug "erlebt" und wird auch das stabilste System Körper schwächer. Da können wir hier endlos Studien wälzen und diskutieren.
Es gibt nun mal Dinge, die sich unserer Alltagswelt entziehen. Die tauche aber bisweilen unter kontrollierten Bedingungen auf.
Sowas wie epigenetisch verjüngte Ratten würde man wohl eher nicht in der Natur finden. Dennoch existieren sie und das beweist eine Möglichkeit.
Was das "erleben" angeht: Das muss ja jeder selbst wissen.
Zitat von Tizian im Beitrag #544Und vor allem möchte ich nicht meine Frau und alle Menschen die mir am Herzen liegen überleben, nur um des Lebens willen.
Heute...ich Ich hab's probiert zu lesen und ganz ehrlich, lese ich viel lieber Licht, als diesen geistigen Erguss. Wir werden alle ganz normal sterben, egal was wir denken und wie wir dieses Denken werten ala'parcel. @Prometheus Was ist eigendlich deine Qualifikation? Du hast genug Kohle, keine Existenzängste sind nötig. Aber was machst du eigendlich? Der Feuerbringer, der, der leidet für ein besseres Dasein der Menschen. Du bist ja mehr als ein Müsli, du bist doch eher Transhumanist. Was ist dein Interesse/Trauma an diesem AA oder eher RA?